Die geologischen Verhältnisse des Blattes 3
Durch neuere seit 1905 geschaffene Aufschlüsse in der unmittelbar an der Freienwalder Chaussee gelegenen Septarientongrube von Benekendorff, sowie in der Grube südlich vom Alaunwerk läßt sich jetzt deutlich erkennen, daß der Septarienton eine große liegende Falte bildet, die auf Diluvialsand aufgeschoben worden ist. In der Nordwestecke der Ratsziegeleigrube von Benekendorff ist gegenwärtig unter dem Septarienton wohlgeschichteter Diluvialsand mit gröberen, nordische Gerölle und Feuerstein führenden Kieseinlagerungen auf eine Länge von 30 m aufgeschlossen(siehe die Abbildung 1). Dieser Sand fällt unter 25° nach SO. zu unter den Septarienton ein und an seiner oberen Grenze zu diesem hat sich eine harte sogenannte„Eiserschicht“ ausgebildet. Daß der Ton hier eine nach SSW. überkippte liegende Falte darstellt, erkennt man auch an den ihm eingelagerten brotlaibartigen Septarien. Diese haben sich in besonderen Schichten gebildet und sind demgemäß bei der Faltung der Schichten mit umgebogen worden.
An dem Westnordwest-Stoß der Ziegeleigrube Alaunwerk konnte ich im Juni 1905 beobachten, daß ein flacher Sattel von Diluvialsand bis zur Sohle der Grube freigelegt war, der zunächst von schwarzen Braunkohlenletten mit darüber folgenden weißen und grauen Quarzsanden und diese bedeckenden schokoladefarbigen Letten überlagert wurde(Abb. 2). Diese Schichtenfolge tritt, wie immer noch zu sehen ist, unter dem Septarienton hervor und senkt sich unter ihn hinab. Auch an der "Ostwand trat an einer kleinen Stelle in etwas höherer Lage der Diluvialsand unter dem Septarienton hervor.;
Im Juni 1906 war die Südwand der Grube Alaunwerk besonders gut aufgeschlossen, wie aus Abb. 3 hervorgeht. An
_ der 46 m hohen Wand, die ganz aus Septarienton besteht, waren deutliche Schichtenbiegungen zu erkennen, die: sowohl durch den Wechsel von hellen und dunklen Tonstreifen als auch durch große, der Faltung folgende Septarien sichtbar wurden. Am Fuße des hohen Pfeilers in der Mitte und in der Sohle der Grube war Diluvialsand in kleinen Aufgrabungen zu sehen. Vor der Südwand ist er seit November 1906 durch einen Graben aufgeschlossen, wie Abb. 4 zeigt; doch war er im vorderen