Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 17 [Neue Nr. 3250] (1908) Freienwalde an der Oder / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt und C. Gagel. Zum Theil unter Hülfeleistung des Kulturtechniker Burck
Entstehung
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26 Die geologischen Verhältnisse des Blattes

Der ebenfalls dem Mittel-Oligocän zuzurechnende Stettiner Sand(bom6®) bildet bei Freienwalde ebenso wie in der Buckower Septarientongrube am Scharmützelsee das unmittelbare Hangende des Septarientones. An der Ostwand der Ratsziegelei von Benekendorff liegt der Stettiner Sand in einer Mächtigkeit von 3,8 m konkordant auf dem Septarienton und fällt mit diesem, soweit dies am Aufschluß erkennbar ist, unter 1520° nach SSW. ein. Ebenso sieht man im Marientale, in dem die Ziegelei Alaunwerk gelegen ist, gerade gegenüber der zu dieser gehörigen Sandgrube an der östlichen Wand den Stettiner Sand mit schaligen Toneisensteinbänken an einer unzugänglichen Steilwand hervortreten, dort unmittelbar überlagert von weißen Glimmersanden(Oberoligocän?). Im südlichen"Teile dieser Grube, wo der Septarienton zutage ausgeht und in 46 m hohen Steilwänden abgebaut wird, fehlt die Überlagerung des Stettiner Sandes. Auch im Grunde des Hammertales sieht man an der Südostwand den Stettiner Sand in einer Mächtigkeit von 3 bis 4 m den Septarienton überlagern.

Der Stettiner Sand ist als ein grünlicher glaukonitischer Sand entwickelt, der am Ausgehenden rostrot verwittert und dem Bänke von Braun- oder Toneisenstein® eingelagert sind. Dieser Toneisenstein bildet entweder eine einheitliche feste Bank, oder stellt eine Schicht konzentrisch-schalig abgesonderter Ton­eisenstein-Nieren dar, ebenso wie dies auch bei Buckow mit der Toneisensteinbank der Fall ist, die dort den Septarienton unmittelbar überlagert. Die Auffindung dieser Toneisensteine führte 1719 zur Anlage eines Hammerwerkes(Eisenhammer) im heutigen Hammertale, wo zeitweilig sogar zwei Hämmer, der Ober- und Unterhammer betrieben wurden. Gleichzeitig wurde zum Verschmelzen ‚der Toneisensteine im sogenannten Marienplan ein Hochofen errichtet und mit der eben daselbst errichteten Alaunhütte gemeinschaftlich betrieben.) Beck­mann?) sagt, daß beide Werke zusammen wegen starken Auf­

1!) H. Cramer, Beiträge zur Geschichte des Bergbaues in der Provinz Brandenburg 3. 58. 10,

2) Beckmann, Historische Beschreibung der Chur- und Mark Branden­burg Berlin 1751. Teil I. S. 919,