Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 17 [Neue Nr. 3250] (1908) Freienwalde an der Oder / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt und C. Gagel. Zum Theil unter Hülfeleistung des Kulturtechniker Burck
Entstehung
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28 Die geologischen Verhältnisse des Blattes

aus milchweißen bis grauen Quarzsanden und-Kiesen(bmo und bmy), die häufig durch Beimengung feinzerriebener Braunkohle mehr oder weniger braun bis schwarzbraun gefärbt sind und vielfach schlechthin alsKohlensande bezeichnet werden. Im Liegenden des gebauten untersten Flözes hat man diesen Quarzsand zu festem Sandstein verkittet im Förderschachte bei Falkenberg, im Wilhelms-Schachtfelde an dem jetzt vom Kriegerdenkmale und Aussichtsturme gekrönten Galgenberge bei Freienwalde , sowie im Alt-Ranfter Querschlage, hier un­gefähr 30 m unter dem liegendsten Flöz, gefunden. Die Sand­steinblöcke, die im Jahre 1714 auf Falkenbergischem Boden bei den ersten Schürfversuchen aufgefunden und zu Mühlsteinen verarbeitet wurden, scheinen aus derselben Schicht zu stammen. In der untersten Schichtfolge der märkischen Braunkohlenbildungen kommen neben den Quarzsanden und-Kiesen hier auch mehr oder weniger dunkelbraun gefärbte Letten(bm) vor. Sie sind beim Abteufen des Falkenberger Förderschachtes und im Alt­Ranfter Querschlage angetroffen worden, und hierhin gehört aller Wahrscheinlichkeit nach auch das sogenannte Alaunerz­flöz, das man in einem Stollen im Marienberge zuerst auf­fand und das zur Anlage der oben genannten Alaunhütte, zu der der Besitzer der Grube, General von Dörflinger, im Jahre 1717 die Konzession erhielt, Veranlassung gab.

Über die Geschichte dieses Alaunerzbergbaues hat H. Cramer!) eingehend berichtet. Zur Aufsuchung und Ge­winnung des Alaunerzes wurden mehrere Schächte und Strecken abgeteuft. Die letzten Grubenbaue sind spitzwinklig gegen die von Freienwalde nach Berlin führende Chaussee in dem soge­nannten Clemensberger-, Herrenberger- und Martinsflügel um­gegangen. Am Abhange ‚des Martinsberges ist die Gerhard­Strecke angesetzt worden, deren. Mundloch in der Nähe des ehemaligen Lagereiplatzes an der Teufelsbrücke mit einem aus Rüdersdorfer Kalkstein erbauten Eingange noch heute auf dem Blatte Wölsickendorf zu sehen ist. Das Alaunerzflöz zeigte naturgemäß, da es durch den Druck des Inlandeises zugleich

9 Cramer: Beiträge zur Geschichte des Bergbaues in der Provinz Brandenburg 3. Heft. S. 1061.