Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 17 [Neue Nr. 3250] (1908) Freienwalde an der Oder / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt und C. Gagel. Zum Theil unter Hülfeleistung des Kulturtechniker Burck
Entstehung
Seite
30
Einzelbild herunterladen

EEE

jo

RE

30 Die geologischen Verhältnisse des Blattes

und 8.) Von der Lette ist jetzt nur noch ein kleiner Rest rechts am Eingange in die Grube vorhanden. An dem Süd­abhange dieses Berges wird der Quarzsand von der in Freien­ walde gelegenen Chamottefabrik von Henneberg& Co. abgebaut. Er ist ferner aufgeschlossen durch eine Sandgrube östlich der am Restaurant Königshöhe vorbeiführenden gepflasterten Straße, sodann in der großen Sandgrube auf der rechten Seite des Brunnentales am Südabhange des Galgenberges, sowie am unteren kleineren Stollen zwischen dem Brunnental und Reinekens Grund.

Während in der liegenden Schichtfolge in dem südlich an­grenzenden. Wriezener Braunkohlenvorkommen, wie gewöhnlich, vier Braunkohlenflöze auftreten, sind die drei oberen Flöze in dem Braunkohlenfelde von Alt-Ranft nur durch kohlige Streifen angedeutet, während das unterste Flöz mit einer Mächtigkeit von 4,56 m(bei ungestörter Lagerung) allein bauwürdig entwickelt ist. Dieses Flöz führt eine braune bis schwarze sogenannte Moorkohle von wechselnder Festigkeit, während besonders nach dem Liegenden festere Stücke, soge­nannte Knorpeln, auftreten. Diese Kohle diente zur Briket­herstellung, doch hat die beim Bahnhofe Alt-Ranft gelegene Fabrik ihren Betrieb seit 1904 eingestellt.

In der hangenden Schichtfolge der miocänen Braunkohlen­bildungen kommen zwar auch zuweilen Quarzsande vor, doch treten sie zurück gegenüber den sogenannten Formsanden(bmo) und mageren Letten(bm%). Die Formsandablagerungen, die gegenwärtig in einer Grube nördlich von dem von Alt­Ranft nach Vorwerk Bergthal führenden Wege abgebaut werden, stellen einen staubfeinen, zum größten Teil aus Quarzkörnchen bestehenden Sand dar, dem wechselnde Mengen von Glimmer und Kohlenstaub beigemengt sind. Dieser stets wohlgeschichtete Sand zeigt die verschiedensten Färbungen und Streifungen und wechsellagert stellenweise mit Letten. Er wird zur Form­anfertigung in den Gießereien benutzt und führt daher seinen Namen. Dieser hangenden Schichtfolge sind bei Alt-Ranft zwei Braunkohlenflöze eingelagert, die eine wechselnde Mächtigkeit von 11,75 m besitzen und durch ein Zwischenmittel von 4 bis 6 m voneinander getrennt sind.

*