Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 17 [Neue Nr. 3250] (1908) Freienwalde an der Oder / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt und C. Gagel. Zum Theil unter Hülfeleistung des Kulturtechniker Burck
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes; 87

Der Unterdiluviale Mergelsand(dms) tritt vereinzelt als Einlagerung im Unteren Diluvialsande auf und bildet in größerer Verbreitung östlich von Biesdorf die trennende Schicht zwischen dem Oberen und Unteren Geschiebemergel. Der Mergelsand ist ein sehr feinkörniger, mehlartiger, zwischen den Fingern zerreiblicher, mehr oder weniger kalkhaltiger Diluvial­sand, dessen Absatz auf ruhiges Wasser in einem Becken hin­deutet.

Der Ünterdiluriale Tonmergel(dh) kommt an ver einzelten Punkten im Südwestviertel des Blattes vor, besonders in der Umgebung von Biesdorf , wo er ebenfalls als ein Absatz der tonigen"Teile der Gletscherschmelzwasser in einem ruhigen Becken anzusehen ist. Hier geht der Tonmergel ganz allmählich in Mergelsand über.;

Das Obere Diluyvium

Zum Oberen Diluvium sind vom rein stratigraphischen Gesichtspunkte alle Bildungen gestellt worden, die über dem

Unteren Diluvialsande liegen. Dabei ist jedoch zu berück­sichtigen, daß ein Teil des letzteren, wie schon oben erwähnt, zur Ablagerungszeit der Grundmoräne der letzten Vereisung, des Oberen Geschiebemergels, gebildet sein kann, als das Eis im Vorrücken begriffen war und die vom Eisrande kommenden Schmelzwasser die Sande und Kiese im Vorlande ausbreiteten und ablagerten.

Der Obere Geschiebemergel(öm) zeigt dieselbe Be­schaffenheit wie der Untere... Ursprünglich bildete er auf der sich südlich von Freienwalde ausdehnenden Hochfläche eine weit mehr zusammenhängende Decke als dies gegenwärtig der Fall ist. Durch die Schmelzwasser der letzten Abschmelzperiode des Inland­eises ist die Hochfläche in ihrem sich nach Nordost zu abdachenden Randyebiete von den Schmelzwassern erodiert und abgedeckt worden. So kommt es, daß der Geschiebemergel jetzt hier nur noch in vereinzelten, größeren oder kleineren Flächen vorkommt oder sich oft nur in ganz kleinen mützenartigen Fetzen auf den Kuppen der Anhöhen erhalten hat. Etwas größere Flächen finden sich in der Freienwalder Stadtforst auf der rechten Seite