Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 17 [Neue Nr. 3250] (1908) Freienwalde an der Oder / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt und C. Gagel. Zum Theil unter Hülfeleistung des Kulturtechniker Burck
Entstehung
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Bodenbeschaffenheit 47

Heute findet der Geschiebemergel zur Bodenmelioration hier nur wenig: Verwendung, da man es vorzieht, mit. hochprozentigem Kalk zu düngen.

Weit geringer in ihrem Ertrage sind die lehmigen Böden, bei denen..die Oberkrume nur eine dünne Decke lehmigen Sandes auf ‚unterliegendem Sande bildet. Diese Flächen tragen in der Karte die Bezeichnung öds und zeigen folgendes Bodenprofil

LSLS 59 S

Der Sandboden

Der Sandboden gehört auf dem Blatte Freienwalde dem

Unteren und Oberen Diluvialsande, dem Talsande und Alluvial­

Öös

sande an und trägt die geognostischen Zeichen ds, as? 968 und

«as mit den agronomischen Eintragungen S,, 9S usw. de nach dem Stande des Grundwassers, je. nach der gröberen oder feineren Körnung zeigt der Sandboden große Unterschiede. Die reinen, durchlässigen und daher trocknen Sandböden der Diluvialhochfläche eignen sich nur zur Aufforstung mit Kiefern, Beispiele bieten die Haselberger Heide, die Königliche Forst Sonnenburg und die Freienwalder Stadtforst. Wo in den beiden zuletzt genannten Forstgebieten dem Sande Mergelsandbänkchen eingelagert sind und vereinzelte kleine Flächen von Geschiebe­mergel auftreten, ist mit Erfolg ein Mischwald angelegt worden; auch sind zum Teil sehr gute Buchenbestände hier vorhanden.

Die Sandböden der höheren Talsandstufen zeichnen sich wegen des tiefen Grundwasserstandes ebenfalls durch Trocken­heit aus. Infolgedessen sind sie bei Alt-Ranft und Alt-Gaul auf weite Strecken mit Kiefern angeschont worden und nur westlich der Stadt Wriezen , wo eine Nachfrage nach Ackerland vorhanden ist, hat man die höhere Talsandstufe vorwiegend für den Kartoffelbau verwertet. In dem fruchtbaren. Schlickgebiete treten mehrere flache Talsandinseln hervor, die gewöhnlich zur Anlage der Ortschaften Verwendung gefunden haben, oder auch für den Anbau: von Kartoffeln benutzt werden, da diese auf dem fetten Schlickboden nicht gut gedeihen,