Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 24 [Neue Nr. 3351] (1908) Neu-Trebbin / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt ; Unter Hülfenleistung des Landmessers Reimann
Entstehung
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4 Oberflächenformen und geologischer Bau des weiteren Gebietes

Uckermark , Neumark , Hinterpommern, West- und Ostpreußen bis nach Rußland hinein hat verfolgen lassen und alssüd­baltische Endmoräne bezeichnet worden ist. Kin Teilstück dieses teils alsBlockpackung, teils alsStaumoräne ent­wickelten und sehr scharf wallartig aus der Landschaft hervor­tretenden Endmoränenzuges durchzieht, wie das Übersichts­kärtchen zeigt, die Blätter Joachimstal , Groß-Ziethen, Hohen­ finow , Oderberg und Zehden .

Als das die Hochflächen der Uckermark und Neumark be­deckende Inlandeis an seinem vielfach zerlappten Rande aus dem Grundmoränenmateriale den Endmoränenzug ablagerte, und als dann das Kis später durch rascheres Zurückschmelzen sich mehr und mehr von dieser Linie entfernte, mußten die vom Eise kommenden Schmelzwasser der breiten Talniederung des ThornKEberswalder Haupttales zufließen, um durch diese nach WNW. über Eberswalde und Havelberg einen Abfluß zur Nord­see zu finden.

Auch mit dem südlich gelegenen parallelen Urstromtale, dem sogenannten Warschau Berliner Tale ist das ThornEberswalder Tal verbunden gewesen. So sehen wir die Barnimhochfläche von der Lebuser Hochfläche durch eine tiefe von NO. nach SW. verlaufende Rinne getrennt, in der das zur Spree durch die Löcknitz entwässernde Rote Luch gelegen ist und der zur Alten Oder in nordöstlicher Richtung fließende Stobberow sein Bett eingegraben hat. Auch die in gleicher Richtung in der Süd­westecke des Blattes Neu-Trebbin sich erstreckenden Seen, der Dolgen-See, Lettin-See, Kloster-See und Kietzer See sind ver­schüttete Altwasser , die eine ehemalige Verbindung zwischen dem Warschau Berliner und Thorn-Eberswalder Tale beweisen.

Den verschiedenen Stillstandslagen des Eisrandes und seinem absatzweise stattfindenden Zurückschmelzen entsprachen ver­schiedene Wasserstände in den großen Haupt- und Verbindungs­tälern, die sich gegenwärtig aus dem Vorhandensein verschiedener, an mehreren Stellen scharf gegen einander abstoßender Terrassen erkennen lassen. Die von H. Schroeder) veröffentlichte Karte

!) Jahrb. der Kgl. preuß. geol. Landesanst. für 1897. Berlin 1899 Taf. III