Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 30 [Neue Nr. 3451] (1908) Trebnitz / geognostisch und agronomisch bearb. durch F. Wahnschaffe
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes 13

Decke des Mergels: so dünn entwickelt oder so sehr durch die Abschmelzwasser verringert war, daß sie bereits völlig der Ver­witterung und Ausschlämmung anheimgefallen ist. Es ist auf der Karte zwischen solchen Gebieten unterschieden worden, in denen sich der Lehm noch in einer mehr oder weniger zu­

öm sammenhängenden Decke erhalten hat x und solchen, wo

nur noch das Vorhandensein von lehmigem Sande und von ver­einzelten Lehmresten auf die frühere Bedeckung von Geschiebe­mergel hindeutet(ds). Gebiete der ersteren Art finden sich in größerer Ausdehnung südlich von Wulkow und südlich von Hermersdorf und Obersdorf, während Lehmreste der letzt­genannten Art nördlich vom Haus-See an der Westgrenze des Blattes vorkommen.

Der Obere Diluvialsand(ös, Geschiebesand) unterscheidet sich von den soeben beschriebenen Resten des Oberen Geschiebe­mergels im allgemeinen durch das Fehlen lehmiger und staubiger Bestandteile, obwohl diese auch zuweilen in der obersten vom Pfluge bewegten Schicht, der Ackerkrume, infolge der Beackerung und der Verwitterung des Sandes nachträglich sich gebildet haben können.

Der Obere Sand besitzt eine Mächtigkeit von 315 dem. Er verdankt seine Entstehung der am Schlusse der Eiszeit vor sich gegangenen Abschmelzung der Kismassen und ist somit als ein Ausschlämmungsrückstand aus dem Oberen Geschiebemergel anzusehen. Diese Auffassung über seine Entstehung stimmt sehr gut mit seiner deckenartigen Lagerung überein, indem er sowohl auf dem Lehm des Oberen Geschiebemergels als auch unmittelbar auf dem Unteren Diluvialsande liegt und in letzterem Falle sich meist durch seine ungeschichtete Lagerung, durch sein ungleichmäßiges Korn und die regellose Einbettung größerer und kleinerer Geschiebe von dem meist sehr deutlich geschichteten und gewöhnlich geschiebefreien Unteren Sande sehr wohl unter­scheiden läßt.

Der Talsand(6as) ist der Hauptsache nach mehr oder weniger gleichalterig mit dem Oberen Diluvialsande und auch von gleicher Entstehung, nur unterscheidet er sich dadurch wesentlich, daß er in deutlich ausgesprochenen Tälern zum Absatze gelangt ist