Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 4 [Neue Nr. 3049] (1899) Gr. Ziethen : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Schröder 1891-96
Entstehung
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2 Geognostisches,

Der aus der nördlichen Uckermark her bekannte bogige Ver­lauf der Moräne herrscht auch auf den Blättern Gr.-Ziethen, Stolpe etc.; nur stellt er sich hier noch viel complicirter dar, als es aus jener Gegend bekannt ist. Der aus den östlich anstossenden Messtischblättern herkommende Joachimsthaler Bogen) tritt in westöstlicher Richtung auf das Blatt Gr.-Ziethen über, biegt in den Ihlow -Bergen, deutlich wallartig ausgeprägt, nach N. auf und endigt dann, am Südrande der Forst Glambeck mehr nordöstlich verlaufend, in grossen Blockanhäufungen nördlich von Gr.-Ziethen. Nach einer kurzen Unterbrechung setzt die Moräne, mehr flächen­haft entwickelt, östlich dieses Dorfes in denSteinbergen wieder

ein, ihr Rand gegen das angrenzende Sandgebiet verläuft nordost­südwestlich und es beginnt hiermit der Nordwestflügel eines neuen Bogens des Paarsteiner**), dessen Südostflügel in den Höhen nördlich von Oderberg zu suchen ist. Dieser Hauptbogen

gliedert sich in vier Specialbögen. Von den Steinbergen streicht die Moräne zunächst nordsüdlich und biegt dann nach O. zurück, um den kleinen Gr.-Ziethener Bogen zu bilden, der südlich von Buchholz endet. Dieser Bogen mag zeitweise noch durch die Kern­Berge und deren südwestliche Fortsetzung in zwei noch kleinere getheilt gewesen sein. Der weit nach 0. zurückspringende Südflügel des Gr.-Ziethener Bogens ist zugleich der Nordflügel des folgenden, des Senftenhütter, der über die Krausenberge in einigen stark übersandeten Kuppen westlich von Senftenhütte nach S. umbiegt, um dann, in Südost- bis Ost-Richtung über Kirchhof Senftenhütte, Försterei Senftenthal, Tanzsaal, Katzenberge verlaufend, nördlich vom Bahnhofe Chorin zu endigen. Am Tanzsaal setzt sich dann an diesen Bogen der folgende, der Choriner Bogen, an, der uns das ausgezeichnete Beispiel eines ausgeprägten Amphitheaters liefert. Eine Wanderung auf dem Endmoränenkamm südlich von Chorinchen

*) Erläuterungen zu Blatt Joachimsthal S. VIII der Einleitung.

**) Gegenüber dem Joachimsthaler Bogen möchte ich die 4 weiter unten betrachteten Specialbögen als Paarsteiner Haupt-Bogen zusammenfassend benennen, da man den einzigen hierfür sonst noch passenden Namen Choriner Bogen wohl für den betreffenden Specialbogen reserviren muss.