10 Geognostisches.
Wir beginnen mit der Betrachtung des Profils von unten an:
Das Diluvium.
Im Diluvium unterscheidet man ungeschichtete und geschichtete
Gebilde; erstere— die Geschiebemergel— sind als die Grund
kannt, letztere— die Sande, Grande und Thonmergel— werden
als die durch Ausschlemmung mittelst der Gletscherwässer aus
den Grundmoränen herstammenden Wasserabsätze angesehen. Man
kennt zwei von einander getrennte Grundmoränen und unterscheidet
demnach einen Unteren Geschiebemergel von einem Oberen nebst
den entsprechend dazu gehörigen Unteren bezw. Oberen Sanden u. s. w. Diejenigen Sande, welche die beiden Grundmoränen von einander
trennen, sind zum Theil wohl nicht glacial, d. h. nicht directer Gletscherwasserabsatz, denn sie enthalten z. B..auf Blatt Oderberg (siehe Erläuterungen dazu) eine Wirbelthierfauna, die nicht während der Vergletscherung gelebt haben kann, sondern für ihre Existenz ein milderes Klima verlangte. Da Grundmoränen, also während einer Vergletscherung entstandene Gebilde, über und unter diesen
Faunenführenden, ausserhalb einer Vergletscherung entstandenen
Sanden auftreten, so folgt daraus. eine zweimalige Vergletscherung Norddeutschlands. Auf Blatt Gross-Ziethen selbst sind bisher keine Beweise für die Existenz interglacialer Schichten gefunden.
Das Untere Diluvium.
Das Vorhandensein des Unteren Geschiebemergels(dm) innerhalb der Oberfläche des Blattes ist zweifelhaft. Zwar ist in der Nähe des Dorfes Herzsprung in einem Eisenbahneinschnitt und einem Bohrloch Unterer Mergel gezeichnet worden, jedoch liegt hier womöglich eine Zerspaltung des Oberen Mergels in zwei durch geschichtete Gebilde von einander ‚getrennte Bänke vor.
Untere Diluvialsande und Grande(ds und äg) nehmen
dagegen in hervorragendem Maasse an der Zusammensetzung der Oberfläche Theil.