Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 4 [Neue Nr. 3049] (1899) Gr. Ziethen : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Schröder 1891-96
Entstehung
Seite
21
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Agronomisches, 21

Durch die im Torf oder der Moorerde vorkommenden und zer­setzten Conchylienschalen erhalten diese Gebilde häufig kalkige Bei­mengungen, es entsteht dann ein kalkiger Torf bezw. Moormergel. Reiner Wiesenkalk(ak), der mehr als ein chemischer Niederschlag in Wasser gelösten kohlensauren Kalkes zu betrachten ist, kommt als dünne Einlagerung im Torf oder als Untergrund desselben an mehreren Stellen vor, die durch eine blaue Reissung kenntlich ge­macht sind.

Seesand(as) findet sich als Absatz des Paarsteiner-Sees und

einiger Seen bei Brodowin an deren Rändern.

Il. Agronomisches.

Der Werth der vorliegenden geologisch-agronomischen Karte des Blattes Gross-Ziethen für den Landwirth liegt in erster Linie in deren geologischer Seite, indem durch Farben und Signaturen(Punkte, Ringel, Kreuze etc.) die Oberflächenvertheilung und Uebereinander­folge der ursprünglichen Erdschichten angegeben ist, durch deren Verwitterung dann der eigentliche Ackerboden entstand. In zweiter Linie bestrebt sich die Karte dem direct praetischen Bedürfnisse des Landwirthes entgegenzukommen, erstens durch die Veröffentlichung der Bohrkarte, zweitens durch Einfügung der aus den Einzelbohrungen gewonnenen Durchschnittsmächtigkeiten der Verwitterungsschichten mittelst rother Einschreibungen und drittens durch die imAna­lytischen Theil enthaltenen Analysen. Dieses Bestreben, auch die agronomischen Verhältnisse in der geologischen Aufnahme in aus­giebiger Weise zum Ausdruck zu bringen, findet eine Grenze in dem Maassstab der Karte, der eine speciellere Darstellung der oft wechselnden agronomischen Verhältnisse nicht gestattet, und dem grossen Aufwand von Zeit und Geld, die eine noch genauere Ab­

bohrung und ausgedehnte chemische Analyse der Ackerböden erfordern würden.