Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 4 [Neue Nr. 3049] (1899) Gr. Ziethen : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Schröder 1891-96
Entstehung
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Agronomisches, 27

tragen. Neben dem lehmigen Sande, der hier vorwiegend die Ackerkrume bildet, treten auch reine Sandstellen; ja Lehm- und Mergelstellen auf. Letztere sind jedoch so klein, dass ihre Orien­tirung. und Abgrenzung gegen den Sand im Maassstab 1:25 000 unmöglich ist und so mussten solche Flächen, die auf unterdiluvialem Sande Reste einer ehemaligen Bedeckung mit Geschiebemergel zeigten, unter dds zusammengezogen werden. Agronomisch sind diese Flächen in ihren einzelnen Theilen ebenso verschiedenartig, wie die Verwitterungsböden des Geschiebemergels, jedoch stets minderwerthiger als dieselben, da direct die Oberfläche oder doch der Untergrund unterdilnvialer Sand vollständig durchlässig ist und so die Feuchtigkeit, die dem Ackerboden durch Regen mitgetheilt wird, in die Tiefe versinken lässt. Diese Eigenschaft ist es auch, die den reinen Sandboden, wie er in grösseren Flächen nordöstlich von Chorinchen, bei Serwest, südlich von Senftenhütte und westlich von Gross-Ziethen verbreitet ist, für den Ackerbau entwerthet. Fehlen diesem Boden Beimengungen von:Gebilden, die wie verwitterte Grand-, Mergelsand- und Thonbänkchen der Ackerkrume wenigstens eine geringe Bündigkeit verschaffen, und sind undurchlässige Schichten unter dem Sande nur in. grösserer Tiefe vorhanden, so ist dieser Boden nur für Waldeultur und auch dann mit grösserem Erfolge nur für die Kiefer verwerthbar.

Wo dagegen beim Sandboden des Oberen Diluvium der unter­lagernde Obere Geschiebemergel in geringerer Tiefe angetroffen wird 1.:

Bohrprofil St°_ verhindert dieser die völlige Austrocknung

des Sandes und hält die Grundfeuchtigkeit fest; ausserdem können die Pflanzenwurzeln ihn noch erreichen und ihm unmittelbar Nährstoffe entnehmen. Solche Böden zeitigen daher weit bessere Erträge, als man nach der Beschaffenheit der Ackerkrume vermuthen sollte und geben einen guten Boden für Laubwald ab.

Der Humusboden

mit dem agronomischen Profil H 20, HSL 20 ete. ist als Torf, Moor­erde in zahllosen, mehr oder minder grossen Senken der Oberfläche