Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 5 [Neue Nr. 3050] (1899) Stolpe : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Schröder 1891-1894
Entstehung
Seite
3
Einzelbild herunterladen

Geognostisches. 3

an ‚diesen Bogen der folgende, der Choriner Bogen, an, der uns das ausgezeichnete Beispiel eines ausgeprägten Amphitheaters liefert. Eine Wanderung auf dem Endmoränenkamm südlich von Chorinchen gewährt einen überraschenden Anblick und zugleich die Ueber­zeugung, dass wir in diesem bogigen Steinwall dieselbe Erscheinung, wie in den grossen Moränenbögen am Ausgange der grossen Thäler in den Nord- und Südalpen, vor uns haben. Der Choriner Bogen verläuft über den Katzenberg, Hirse-, Gänsematten- und Pferdeberg in Nordnordost- bis Südsüdwest-Richtung, biegt dann in der Nähe von Chorinchen nach Südosten um und tritt an der Stelle, wo die Berlin-Stettiner Bahn den Endmoränen-Wall durchschneidet, auf Blatt Hohenfinow über. Bei der Oberförsterei Chorin , dem alten Kloster Chorin , folgt eine weite thalartige Unterbrechung; die Moräne setzt jedoch sofort wieder ein im Choriner Weinberge und schwenkt dann all­mälig über W.0. nach NO. um, überschreitet auch wieder den Nord­rand des Blattes Hohenfinow , um in den Theerbrenner-, Schütte- und Plagebergen auf Blatt Gr.-Ziethen zu endigen. Dies Moränen-Gebiet ist dem Choriner gemeinsam mit dem folgenden, dem Lieper Bogen. Erst in den KEichbergen trennen sich beide in spitzem Winkel von einander; die Moräne läuft dann fast gradlinig in Nordwest- bis Südost-Richtung senkrecht auf den Oder-Thalrand zu und biegt bei Försterei Grenzhaus ein wenig hakenförmig nach NO. auf. Nördlich des Dorfes Liepe erscheinen dann unmittelbar am Oder­Erosionsrande mächtige, jedoch flächenhaft ausgedehnte Blockmassen; dieselben sind als die Einleitung des eigentlichen Stillstandes der Eis­massen zu betrachten, der erst weiter nördlich durch einzelne hoch aufragende Bergkuppen, den Schufuts-, Pfingst- und Steinberg bei Liepe gekennzeichnet wird. Eine noch weiter nach N. zurück­liegende Stillstandsphase stellen die Blockmassen des Fliederberges, der in fast ost-westlichem Streichen an den Ostrand des Blattes Hohenfinow tritt. Ihre Fortsetzung hat die Moräne auf Blatt Oderberg in Geschiebekuppen, die zerstreut auf einer nördlich auf­biegenden Terrainwelle in der nördlichen Ecke des genannten Blattes liegen und zum Theil noch auf Blatt Stolpe übertretend,

1*