Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 5 [Neue Nr. 3050] (1899) Stolpe : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Schröder 1891-1894
Entstehung
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8 Geognostisches.

Oro-hydrographischer Veberblick,

Blatt Stolpe, zwischen 31° 40 und 31° 50 östlicher Länge und 53° und 52° 54 nördlicher Breite, gehört dem südöstlichen Theile der Uckermark und mit einem kleinen Zipfel am Ostrande der Neumark an. Die Stadt Angermünde liegt um Weniges von der Nordwestecke des Blattes entfernt; die Eisenbähn Angermünde­Freienwalde durchschneidet das Blatt in Nordnordost- bis Südsüdöst­Richtung. Der hervorstechendste geologische und zugleich topo­graphische Charakterzug des Blattes ist der Gegensatz der Thal­ebene der Oder zwischen Neu-Galow, Stolpe , Stolzenhagen, Lunow einerseits und der Bellinchener Ecke andererseits gegenüber der Hoch­fläche von Lüdersdorf , Paarstein, Gellmersdorf, Neu-Künkendorf, Krussow. Die Thalbreite beträgt bei Stolpe an der breitesten Stelle 3,5 Kilometer und: an der schmalsten bei Bellinchen etwas über 1,5 Kilometer. Auf der westlichen Thalseite von Neu-Galow bis Lunow und der östlichen südöstlich von Bellinchen ist der Absatz von Thal und Hochfläche, entsprechend der Lage dieser Thalränder an der Convexsseite der Stolper beziehentlich der Zehdener(zum grossen Theile aüf Blatt Zehden befindlichen) Oder-Serpentine, ein unvermittelter; die ebenen Flächen des alluvialen Schlickes, dessen Meereshöhe 0,5 bis 1,5 Meter beträgt, stossen in häufig schroffem Absturz gegen die diluviale Hochfläche, die am Rande durchschnitt­lich nicht unter 45 Meter Meereshöhe liegt, aber auch häufig darüber hinaussteigt. Diese Thalränder zeigen in Folge des KEingreifens kleiner Oder-Nebenflüsschen ein ausserordentlich zerrissenes Bild. Baumartig verzweigte, mehr oder minder schmale Alluvionen dringen westlich von Galow, bei Stolpe, nördlich von Stolzenhagen und bei Stolzenhagen zum Theil mehrere Kilometer weit in die Hochfläche

ein. Der Blick von der Ruine bei Stolpe dem Geburtsort Leopold von Buchs nach W. gewährt namentlich ein vor­treffliches Beispiel einer Erosionslandschaft. Südlich von Lunow

und nördlich von Bellinchen wird, entsprechend der Lage dieser Thalränder an der Concavseite der oben genannten Oder-Serpentinen, der Uebergang von alluvialem Thale zur diluvialen Höhe durch eine