Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 5 [Neue Nr. 3050] (1899) Stolpe : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Schröder 1891-1894
Entstehung
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12 Geognostisches.

stürzen nach dem Oderthale zu beobachten. Er ist meist schwach sandig und von einer braunen Farbe, die nach der Tiefe zu in grau bis graublau übergeht; nur selten erhält er durch Beimengung von mehr Sandtheilen eine lockere Consistenz. Seine grösste Mächtigkeit überschreitet sicherlich 5 Meter, eine Zahl, die mehrfach bei Stolpe und Neu-Galow beobachtet wurde, obwohl man die tiefsten Schichten des Geschiebemergels noch nicht aufgeschlossen fand. Südlich von Lunow scheinen die Verhältnisse sich zu ändern, indem hier in einer Grube südlich des Dorfes eine Bank von Unterem Geschiebemergel von 0,1 Meter Mächtigkeit beobachtet wurde; ähnlich geringe Mächtigkeiten sind ebenfalls auf Blatt Schwedt und Blatt Oderberg(man vergleiche die Erläuterungen namentlich zu letzterem) vorhanden und sind zurückzuführen auf eine Zer­störung einer ehemals mächtigeren Geschiebemergelbank durch die Gletscherwässer.

Ausserhalb des Oder-Erosionsrandes ist der Untere Mergel nirgends, namentlich auch nicht im Plateau, beobachtet.

Untere Diluvialsande und Grande(ds, dg) nehmen in hervorragendem Maasse an der Bildung der Oberfläche Theil.

Infolge ihrer Entstehung als Auswaschungsproduct der Grund­moräne durch die Gletscherwässer enthalten sie sämmtliche Gesteine Schwedens , Finnlands ete. in mehr oder minder grosser Zertrümme­rung. Je weiter dieselbe vorgeschritten ist, um so mehr überwiegen als Gemengtheile einzelne Mineralkörner gegenüber den aus mehreren Mineralien zusammengesetzten Gesteinstückchen und Geröllen. Je geringer die Korngrösse, desto bedeutender ist der Quarzgehalt; mit steigender Korngrösse gewinnen die Feldspäthe, andere Silikate und Kalke an Bedeutung. ;

Alle Korngrössen vom feinsten Sandkorne bis zum kopfgrossen Gerölle sind auf dem Blatte vertreten und zwar meist nicht in räumlich von einander getrennten Gebieten;. vielmehr wechsellagern Sande von feinem Korn, grandige Sande, sandige Grande, Grande und Geröllschichten in vielfacher Wiederholung mit einander. Das Ganze besitzt stets. eine ausgezeichnete Schichtung; häufig ist die­selbe aber keine durch die ganze Masse gleichmässige, sondern