Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 5 [Neue Nr. 3050] (1899) Stolpe : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Schröder 1891-1894
Entstehung
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14 Geognostisches,

Geschiebemergel' hervortretenden Unteren Sande, Grande und Geröll­schichten.

Technisch von hohem Werthe für die ganze Gegend ist das Auftreten von Thonmergel(dh) auf Blatt Stolpe. Nach den Be­obachtungen kann man annehmen, dass von Stolpe bis Lunow ein rother Thonmergel als ständige Schicht in dem Sande, der die beiden Grundmoränen von einander trennt, aushält. Wenn derselbe auch nicht überall gefunden ist und deshalb nicht in vollem Zu­sammenhange gezeichnet werden konnte, so liegt das in erster Linie an der geringen Mächtigkeit desselben, namentlich innerhalb des Nordens seines Verbreitungsgebietes und zweitens an der starken Verrutschung der Gehänge. Bei Stolpe ist er in mehreren Weg­anschnitten mit geringer Mächtigkeit bis zu 0,2 Meter abwärts beobachtet; nach S. zu gewinnt er an Bedeutung und erreicht seine grösste Mächtigkeit zwischen Stolzenhagen und Lunow. Dem entsprechend ist er an der anderen Oderseite ca. 10 Meter mächtig und wird seit vielen Jahren von den Bellinchener Ziegeleien ab­gebaut. Wie bereits bemerkt, ist er in dünnen Lagen hochroth; bei. grösserer Mächtigkeit besitzen jedoch nur die obersten Lagen diese Farbe, während er nach dem Liegenden zu die graue Farbe aller unverwitterten thonigen Diluvialgebilde erhält. Entsprechend seiner Entstehung als feinster Abhub_ der durch die Gletscherwässer bearbeiteten Grundmoräne bildet ‚der Thonmergel meistens eine in sich gleichmässige, fast schichtungslose Masse. Stellen sich Schmitzen und durchgehende Lagen von Feinsand ein, so erhält das Gebilde ausgezeichnete Schichtung und wird ein sogenannter Bänderthon. Hierdurch geht der Thonmergel über in Mergel­sand(dms), ein feinster, mehlartiger, zwischen den Fingern zerreiblicher Quarzsand ‚mit nicht unbedeutendem Kalkgehalte. Beide feinsten Schlemmproduete der Gletscherwässer begleiten und vertreten ein­ander. Südlich von Stolzenhagen auf den Höhen des Langen-Berges, Wein-Berges und Mieren-Berges bedecken ausgedehnte und mächtige Mergelsande die Thonmergel; bei Stolpe, in der Gellmersdorfer Forst und bei Neu-Galow liegen Mergelsande direct an der Basis des Oberen Geschiebemergels und sind ‚bei Stolpe durch mächtige Sande von dem darunter lagernden rothen Thonmergel getrennt.