Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 10 [Neue Nr. 3149] (1899) Hohenfinow : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt und H. Schröder 1891, 92 u. 1897
Entstehung
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Il. Geognostisches.

Allgemeines.

Der Vergleich des in Norddeutschland allgemein verbreiteten Diluvium mit den gleichaltrigen Bildungen Scandinaviens und der Alpen und das Studium der noch vorhandenen Gletscher haben zu der Ueberzeugung geführt, dass Norddeutschland einer wenigstens zweimaligen Inlandeisbedeckung unterworfen war, deren Ursprung­gebiet sich im Norden Europas befand. Dem zweiten Inlandeise ver­danken nun die Schichten, welche die Oberfläche der Mark zu­sammensetzen, grösstentheils ihre Entstehung; namentlich ist daran die Rückzugsperiode des KEises aus seinem etwa bis zum Fläming reichenden Verbreitungsgebiete in hervorragender Weise be­theiligt. Untersuchungen von Berendt und Wahnschaffe haben ergeben, dass diese Rückzugsperiode in einer Zone Feldberg Oderberg von einer Zeit des Stillstandes des Eisrandes unterbrochen war, als deren Ergebniss der Aufbau eines vielfach aus Blöcken be­stehenden Walles anzusehen ist. Das Inlandeis besass also hier eine Rand- oder zeitweilige Endmoräne.

Das für uns in Betracht kommende Gebiet der Messtisch­blätter. Gr.-Ziethen, Stolpe, Zachow, Hohenfinow , Oderberg , Zehden fällt in die genannte Zone und ist nur verständlich bei allgemeinerer Betrachtung der geologischen Verhältnisse, die wesentlich durch jene Randmoräne beeinflusst sind; in gleicher Weise hängen natur­gemäss die agronomischen Verhältnisse davon ab.

Blatt Hohenfinow . 1