Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 10 [Neue Nr. 3149] (1899) Hohenfinow : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt und H. Schröder 1891, 92 u. 1897
Entstehung
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Geognostisches. 5

wässern; sie sind dieSandr des Inlandeises. Vor dem Paarsteiner Hauptbogen ist ihre Ausdehnung sehr beschränkt durch die Terrassen, welche, sich in bedeutender Breite nördlich von Niederfinow bis nörd­lich von Eberswalde erstreckend, dem Thorn-Eberswalder Haupttfal, dem nördlichsten der drei Norddeutschland in ost­westlicher Richtung durchziehenden Urströme, angehören. Grössere Oberflächenausdehnung besitzt der Sandr nur vor der Zehdener Moräne nördlich von Alt-Küstrinchen, Alt-Rüdnitz und Zäckerick . Vor der Angermünder-Raduhner Moräne nimmt der Sandr dagegen bedeu­tende Flächen nördlich von Stolpe und namentlich auch auf Blatt Zachow ein.

Im Gegensatz hierzu begleitet die Innenseite der Moränenbögen, entweder in einem schmalen Streifen oder weite nordostwärts gelegene Gebiete einnehmend, ein mannichfaltiger Wechsel von Hügel und Senke mit vorwiegend lehmiger Oberfläche. Der Geschiebemergel, dessen Verwitterungsproduct der Lehm ist, wird als die Grundmoräne des Inlandeises betrachtet und deshalb bezeichnet man diese eigenthümlich coupirten Gebiete alsGrundmoränenlandschaft . Sie ist es, welche der Uckermark den Ruf als Kornkammer der Mark ver­schafft hat. Nur unzusammenhängend lagern über dem Mergel Sande, die aber meist nur wenig mächtig sind und in Folge des 'undurchlässigen Untergrundes viel von ihrer Unfruchtbarkeit einbüssen.

In höherem Grade wird die Fruchtbarkeit der Gebiete hinter der Moräne beeinträchtigt durch die Absätze des sich bis tief in die Einzelbögen des Paarsteiner Bogens hineinziehenden Stau­sees, dessen letzter Rest der grosse Paarsteiner-See ist. Seine Haupt­ausdehnung hat derselbe im Choriner und Lieper Bogen, während seine Absätze in den beiden nördlich gelegenen kleineren Bögen nur unbedeutend sind. In gleicher Weise befand sich hinter dem Oder­berger Bogen ein grosses Staubecken und hatte auf der Neuenhagener Oderinsel seine Hauptausdehnung. Die vom Inlandeise während des Rückschreitens von der Joachimsthal -Oderberger nach der Anger­ münder Moräne beständig erzeugten Wassermassen stauten sich an dem Moränenwalle zu einem See auf und mussten die von ihnen getragenen Sande und Thone absetzen, da die thalartigen Unter­