Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 10 [Neue Nr. 3149] (1899) Hohenfinow : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt und H. Schröder 1891, 92 u. 1897
Entstehung
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Geognostisches. 21

Je weiter dieselbe vorgeschritten ist, um so mehr überwiegen als Gemengtheile einzelne Mineralkörner gegenüber den aus mehreren Mineralien zusammengesetzten Gesteinstückchen und Geröllen. Je geringer die Korngrösse, desto bedeutender ist der Quarzgehalt; mit steigender Korngrösse gewinnen die Feldspäthe, andere Silicate und Kalke an Bedeutung.

Alle Korngrössen vom feinsten Sandkorne bis zum kopfgrossen Gerölle sind auf dem Blatte vertreten und zwar meist nicht in räumlich von einander getrennten Gebieten; vielmehr wechsellagern Sande von feinem Korn, grandige Sande, sandige Grande, Grande und Geröllschichten in vielfacher Wiederholung miteinander. Das Ganze besitzt stets eine ausgezeichnete Schichtung; häufig ist dieselbe aber keine durch die ganze Masse gleichmässige, sondern wechselt, abgesehen von den Verschiedenheiten der Korngrösse, innerhalb kleiner, meist linsenförmig gestalteter Einheiten, worauf die Er­scheinung der sogenannten discordanten Parallel- oder Drift-Structur beruht. Diese Erscheinung, zu deren Beobachtung sich fast jede Sand- und Grandgrube eignet, ist zu erklären durch die Art der Entstehung dieser Sande, nämlich als Absatz schnell fliessender Gletscherschmelzwässer, deren Wassermenge und Stromgeschwindigkeit einem beständigen Wechsel unterworfen war und so auch zu häufigem Wechsel in der Richtung der Schichtung führen musste.

Da die Unteren Sande und Grande, mit oder ohne Zwischen­lagerung von Thonmergel, den Unteren Geschiebemergel überlagern, so finden sie sich naturgemäss auch regelrecht und sogar im vollen Zusammenhange längs der Thalgehänge, nicht nur der soeben be­sprochenen, sondern auch fast sämmtlicher kleiner Nebenthälchen.

Ferner sind zahlreiche Durchragungen des Unteren Sandes durch den Oberen Diluvialmergel festgestellt worden, und gewinnt man zudem die Ueberzeugung, dass in jeder oberflächlich als Lehm oder Mergel erscheinenden Kuppe ein unterdiluvialer Sandkern steckt und dass das Unterdiluvium im grossen und ganzen alle Höhenunter­schiede mitmacht bezw. verursacht hat, während das Oberdiluvium nur als verhüllende Decke sich der im Allgemeinen durch die tieferen Schichten gegebenen Oberflächengestaltung angeschmiegt hat. In