Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 10 [Neue Nr. 3149] (1899) Hohenfinow : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt und H. Schröder 1891, 92 u. 1897
Entstehung
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Geognostisches. 28

feinsten Schlemmproducte der GHetscherwasser begleiten und ver­treten einander.

- Ein ausgezeichnetes Beispiel solchen Bänderthones zeigt die grosse Thongrube der Ziegelei an der Eberswalder Lieper Chaussee, unweit. der schon jenseits des westlichen Kartenrandes gelegenen Pro­vinzial-Irrenanstalt bei Eberswalde . Durch die feine und verschieden­farbige Schichtung des Thones werden zugleich eine grosse Anzahl ihn durehsetzender Verwerfungen so schön hervorgehoben, dass sie in frischen Anstichen schon auf weite Entfernung hin erkennbar werden und auch in der photographischen Wiedergabe auf Tafel II deutlich zu erkennen sein dürften.

Das Obere Diluvium.

Der Obere Geschiebemergel(öm) ist sowohl im nordöst­lichen wie im südwestlichen Hochflächenantheil allgemein und zwar in mehr oder weniger zusammenhängender Decke verbreitet. Wo er hier an der Oberfläche fehlt, ist er in der Regel nur durch Oberen Sand(ös) oder durch Beckensand(das) bedeckt. Betreffs seiner Zusammensetzung gilt das gelegentlich des Unteren Geschiebe­mergels Mitgetheilte. Entsprechend seiner vollständig gleichen Be­schaffenheit. wird er als die Grundmoräne einer zweiten jüngeren Vergletscherung Norddeutschlands angesehen. Unverwittert ist der Mergel in: zahlreichen, meist wenig tiefen Gruben aufgeschlossen. Er wird vielfach und stets mit nachhaltigem Erfolge zur Melioration des Ackers benutzt. Tiefere Aufschlüsse, die über die Mächtigkeit und seine Beschaffenheit in grosser Tiefe genauere Auskunft geben, sind in dem Gebiete nicht vorhanden, doch.kann man seine mitt­lere Mächtigkeit auf 5 Meter schätzen. Die selten mehr als 1 Meter mächtige, von dem eigentlichen Mergel scharf trennbare Verwitterungs­rinde besteht aus einem rothbraunen Lehm, der stellenweise mittelst Anreicherung durch Sand in sandigen Lehm bezw. lehmigen Sand übergehen kann. Ueber die speciellen Vorgänge der Verwitterung vergleiche man den entsprechenden Abschnitt im agronomischen Theile.