Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 10 [Neue Nr. 3149] (1899) Hohenfinow : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt und H. Schröder 1891, 92 u. 1897
Entstehung
Seite
30
Einzelbild herunterladen

Geognostisches. 25

und jede Schichtung abzusprechen, im Gegentheil es findet sich solche namentlich bei grösserer Mächtigkeit, zumal in der Nähe der Endmoräne, zuweilen in ganz gleicher Weise wie beim Unteren Sande. Während aber beim Unteren Sande in Folge seiner Entstehung als wirklicher Absatz aus dem vor dem vorwärtsschreitenden Eise vorauffliessenden Wasser die feinste mit der jedesmaligen Stärke der Strömung wechselnde Sichtung und Schichtung nach der Korn­grösse die Regel ist, bildet solches beim Oberen Sande, ebenfalls in Folge seiner Entstehung die Ausnahme. Wie Wahnschaffe) nämlich seiner Zeit besonders nachgewiesen hat, entstand der Obere Sand der Hauptsache nach. aus Zerstörung der Grundmoräne durch Umlagerung an Ort und Stelle, indem die vor und unter dem rück­wärtsschreitenden Eise fliessenden Schmelzwasser alles feinere und feinste Material fortführten und den Sand in seiner verschiedensten Körnung gemischt zurückliessen. In gleicher Weise blieben denn auch die Steine zurück und finden sich nicht lagenweise wie im Unteren Sande, sondern ungeordnet zerstreut im Oberen Sande.

Demgemäss ist denn auch die oben besprochene Blockpackung nur eine weiter fortgesetzte Zerstörung des Geschiebemergels(der Grundmoräne) an Stellen, wo wie am Eisrande an der Stelle der jetzigen Endmoräne, die hier im stärksten fliessenden Schmelzwasser mit den Staub- und Thontheilchen auch die Sande und Grande fortführten und nur Gerölle und Blöcke zurückliessen.

Auf ebenen Flächen, z. B. westlich Sommerfelde , längs der Chaussee nach Eberswalde , ist die Mächtigkeit des Oberen Sandes nur gering und auch gleichmässig; in dem Gebiete der Endmoräne wird sie dagegen sehr ungleich und schwankt entsprechend der Zerrissenheit der Oberfläche zwischen sehr weiten Grenzen. Die­jenigen Partieen, in welchen der darunter liegende Obere Geschiebe­mergel mit dem Zweimeterbohrer nicht erreicht wurde, sind als ös bezeichnet gegenüber denjenigen Stellen, wo der Obere Mergel erreicht wurde, der doch in nächster Tiefe zu erwarten ist; dieselben tragen

die Bezeichnung- Das allgemeine Lagerungsverhältniss des

1) Jahrbuch der Kgl, geol. Landesanst. f, 1880, 5. 340 ff,