Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 10 [Neue Nr. 3149] (1899) Hohenfinow : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt und H. Schröder 1891, 92 u. 1897
Entstehung
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28 Geognostisches.

des Abflusses der Wasser dürch die Oder wie heute zur Ostsee , statt des bisherigen zur Nordsee .

Das Alluvium.

Als alluvial bezeichnet man diejenigen Gebilde, deren Ent­stehung mit dem Verschwinden der Vergletscherung aus Norddeutsch­land begann und bis in die Jetztzeit fortsetzt; namentlich gehören hierher alle Gebilde, die sich durch Gehalt an mehr oder weniger verwesten Pflanzenresten sofort als sehr jugendlich verrathen.

Torf(at), erfüllt nicht nur den grössten Theil der beiden Ragöser Schmelzwasserrinnen, sondern auch fast das ganze Finow­thal und bildet nördlich wie südlich Niederfinow den ganzen Rand des Oderbruches in 1 bis 2 Kilometer Breite. Zahlreich sind ferner die mehr oder minder grossen Torfwiesen als Ausfüllung der Senken und Rinnen in der Hochfläche. Torf ist ein Gemenge abgestorbener und mehr oder weniger zersetzter Pflanzentheile von schwarzer bis schwarzbrauner Farbe. Seine Entstehung ist nur unter Wäasser­bedeckung möglich, die den Zutritt der Luft und somit die voll­ständige Zersetzung der Pflanzentheile durch den Sauerstoff der Luft verhindert. Deshalb siedeln sich Torfmoore am liebsten in den Senken der undurchlässigen Geschiebemergelflächen und über Sanden an, die im Bereiche des Grundwasserspiegels stehen. Häufig besteht der"Torf aus Moosen in allen Stadien der Erhaltung, ja vielfach wachsen diese Moose, die in der Tiefe bereits abgestorben sind, an der Oberfläche weiter. Derartiger Torf ist als Moostorf(at) auf der Karte ausgeschieden, womit nicht gesagt sein soll, dass die übrigen Torfmoore nicht auch zum grossen Theile aus Moosen bestehen. Der Unterschied liegt eigentlich nur in der mehr oder weniger vor­geschrittenen Verwesung der Pflanzenfaser; deshalb kann man den Moostorf, soweit es sich nicht um den die grossen ostpreussischen und hannoverschen Hochmoore bildenden, insbesondere als solchen bezeichneten Moostorf handelt, auch alsunreifen Torf bezeichnen. Die Mächtigkeit des Torfes ist sehr wandelbar je nach der Tiefe der Senke, die er ausfüllt. Häufig ist er mächtiger als 2 Meter