Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 10 [Neue Nr. 3149] (1899) Hohenfinow : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt und H. Schröder 1891, 92 u. 1897
Entstehung
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34 Agronomisches.

lange und tiefe und zahllose feinere Spalten, durchsetzen; die Wurzeln werden hierdurch geschädigt und die Pflanzen leiden durch Trockenheit auf dem Thonboden dann fast ebenso, wie auf Sand­boden; auch ist der Boden in vollständig ausgetrocknetem Zustande kaum zu zerkleinern. Nach längerer Regenzeit dagegen wird der Thon so zähe, dass ausser der Schwierigkeit der Communication eine Beackerung nur mit grösstem Aufwande von Zugthieren möglich ist; ferner bleibt in jeder noch so geringen Vertiefung das Wasser stehen und behindert so die Entwiekelung der Pflanzen. Kommt hierzu noch nahes Grundwasser, so kann der Thonboden nur als Wiese benutzt werden.

Wenn die Beackerung von der Witterung einigermaassen be­günstigt wird, so gehört der alluviale Thonboden trotzdem immer zu den ertragreichsten, zumal da er selbst in den nicht besonders als humoser Schliek in der Karte bezeichneten Strichen, wie oben bemerkt, von Natur her einen hervorragenden Humus- und hiermit Stiekstoffgehalt besitzt. Mehrjährige in Folge zu grosser Dürre oder zu langer Regenzeit missrathene Ernten werden oft durch die Ernte eines wetterbegünstigten Jahres wieder eingeholt.

Im Allgemeinen kann man behaupten, dass der Thonboden durch einige ausgiebigere Entwässerung oder Drainage und nament­lich durch den Auftrag sandiger und grandiger Massen sowie durch Kalkung oder Mergelung mit dem gemeinen von der Höhe zu be­schaffenden Lehmmergel(Geschiebemergel), was zugleich eine Locke­rung der Ackerkrume veranlasst, innerhalb des Blattes Hohenfinow zu noch grösserer Ertragfähigkeit gebracht werden könnte.

Der Lehm- und lehmige Boden

finden sich nebeneinander in einem grossen Theile der an der Farbe bezw. Reissung des Oberen Geschiebemergels ihrer Verbreitung nach in der Karte leicht erkennbaren Flächen mit dem Bohrprofile:

LS 012 SL 510 SM