Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 10 [Neue Nr. 3149] (1899) Hohenfinow : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt und H. Schröder 1891, 92 u. 1897
Entstehung
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36 Agronomisches,

eignen. Durch die, Entkalkung und die vollständige Oxydation der Eisenoxydulsalze, die beide selten mehr als 1% Meter in die Tiefe herabreichen,' entsteht aus dem lichteren Mergel ein brauner bis braunrother Lehm, in welchem theilweise wohl auch. bereits eine Zersetzung der Silicate des Mergels unter dem Einflusse der Kohlen­säure und des Sauerstoffs der Luft stattgefunden hat.

. Der dritte Vorgang der Verwitterung ist theils chemischer, theils mechanischer Natur und hat eine Umwandlung des Lehmes in lehmigen Sand und damit erst die Bildung einer eigentlichen Ackerkrume zur Folge. Eine Reihe von Zersetzungsvorgängen in den im Boden enthaltenen Silicaten, zum grossen Theile unter Ein­wirkung lebender und abgestorbener humifieirter Pflanzenwurzeln, die Auflockerung und Mengung desselben, wobei die Regen würmer eine Rolle spielen, und eine Ausschlämmung der Bodenrinde durch = die Tagewässer, sowie Ausblasung der feinsten Theile durch die Winde wirken zusammen mit dem Menschen, der durch das fort­dauernde Wenden der Ackerkrume zu Kulturzwecken wesentlich zur Beschleunigung dieser Vorgänge beiträgt.

Die hier hintereinander beschriebenen Verwitterungsvorgänge treten natürlich nicht etwa nach einander auf, sondern gehen neben­einander her. Sie werden unterstützt durch die Eigenschaft des Geschiebemergels, in parallelepipedische Stücke zu zerklüften, zwischen denen die mit Kohlensäure beladenen Wässer und die Pflanzenwurzeln den Zerstörungsprocess leichter vornehmen können.

So entstehen von unten nach oben in einem vollständigen Profile folgende Schichten: dunkelgrauer Mergel, braungelber Mergel mit einer kalkreichen oberen Lage, Lehm, Lehmiger Sand. Die Grenzen dieser Gebilde laufen jedoch nicht horizontal, sondern im Allgemeinen parallel den Böschungen der Hügel, und im Speciellen wellig auf und ab, wie dies bei einem so gemengten Gesteine, wie dem Geschiebemergel, nicht anders zu erwarten ist.

Auf ebenen Flächen, wie sie auf Blatt Hohenfinow nur in der südlichen Hochfläche in etwas ausgedehnterem Maasse vor­kommen, wird man als Ackerboden des normalen Geschiebe­mergels einen einheitlichen Lehmigen Sand antreffen, der durch