Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 10 [Neue Nr. 3149] (1899) Hohenfinow : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt und H. Schröder 1891, 92 u. 1897
Entstehung
Seite
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40 Agronomisches.

Regel hier ziemlich nahe ist und der nicht unbedeutende Humus­gehalt an sich schon die Feuchtigkeit in etwas zu halten geeignet ist, so unterscheidet er sich durch wesentlich grössere Fruchtbar­keit von den vorgenannten Sandböden.

Ausserordentlich unfruchtbar dagegen ist der von den jüngsten UVeberschwemmungen der Oder herrührende Sandboden des Allu­vium, der die alte Oder zu beiden Seiten begleitet. KEr eignet sich eigentlich nur zur Weidencultur. Wo diese Sandschicht aber wenig mächtig ist, lohnt ein Umgraben des Bodens, wodurch der darunter lagernde Schlick an die Oberfläche befördert und mit dem Sande zu einem fruchtbaren Boden gemengt wird.

Der Humusboden

mit dem agronomischen Profil H 20, HSL 20, HTTH 20 ete. ist als Torf und Moorerde in zahllosen, mehr oder minder grossen Senken der Hochfläche vorhanden, findet aber seine grösste Ausdehnung im Finow - und Oderthale. Da fast alle diese Flächen sich im Bereich des Grundwassers befinden, wird der Humusboden als Wiesenboden verwerthet; nur eine starke Entwässerung gestattet die Umgestal­tung. der Wiesenflächen, wenn sie lediglich aus Moorerde bestehen, in Ackerland. Torf liesse sich wohl nur durch Ueberfahren mit Sand bei gleichzeitiger Entwässerung(Moorcultur) für den Körnerbau verwerthbar herstellen.

Die wichtigste Verwerthung findet der Torf als Brennmaterial und wird innerhalb des Finowthales zu diesem Zwecke auch viel­fach gegraben.