Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 11 [Neue Nr. 3150] (1899) Oderberg : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt und H. Schröder 1891-94
Entstehung
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Geognostisches. 15

trennbare Verwitterungsrinde besteht aus einem rothbraunen Lehm, der stellenweise mittelst Anreicherung durch Sand in sandigen Lehm bezw. lehmigen Sand übergehen kann. Ueber die speciellen Vor­gänge der Verwitterung vergleiche man das entsprechende Kapitel im agronomischen Theile.

Eine besondere Ausbildungsform der Grundmoräne ist die Blockpackung(66), der characteristische Begleiter der End­ moränen . Nur selten besteht sie aus wirr über- und nebeneinander gelagerten Blöcken von über Kopfgrösse bis zu mehreren Kubikmetern Inhalt. Meistens sind die Lücken vielmehr durch ein lehmig­grandiges Bindemittel ausgefüllt und mehrfach kann man sie geradezu als einen steinigen Geschiebemergel bezeichnen. Sowohl vertical als horizontal geht sie in normale Grundmoräne über; ausserdem ist die Blockpackung häufig mit geschichteten Gebilden verknüpft. Auf Blatt Oderberg befinden sich am Teufels-Berg und in der Bra­litzer Forst mehrere Steingruben, die zahlreiche Städte mit Pflaster versehen haben. Der Abbau der Blockpackung wird in diesen Gruben wenig rationell betrieben. Der augenblickliche Bedarf und der Umstand, dass die Steinschläger nur thätig sind, wenn sie sonst keine andere Johnendere Beschäftigung haben, hat ein systemloses mehrfaches Durchwühlen des Bodens veranlasst, was natürlich jetzt, wo die besten Stellen bereits ausgebeutet sind, kaum noch die Mühe lohnt. Obwohl an. den genannten und vielen anderen Stellen seit Jahr­zehntengebuddelt wird, ist der Steinreichthum noch bei weitem nicht erschöpft. Namentlich der Fiskus besitzt in der Maienpfuhler und Bralitzer Forst noch ungezählte Massen des geschätzten Stein­materials und verwerthet seinen Reichthum meist nur gelegentlich, wenn bei der Anlage neuer Wege zufälliger Weise die Endmoräne getroffen wird. Ungeheure Massen harren hier noch der Ausbeutung und Verwerthung.

Für den Oberen Sand und Grand(ös und ög) des Blattes Oderberg gelten in Folge seiner Entstehung, die in jeder Beziehung der des Unteren Sandes gleicht, die oben für diesen angeführten allgemeinen Merkmale. Oberer und Unterer Sand unterscheiden sich nur durch die Lagerung über resp. unter dem Oberen Geschiebemergel.