Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 11 [Neue Nr. 3150] (1899) Oderberg : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt und H. Schröder 1891-94
Entstehung
Seite
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26 Agronomisches.

sichtbar, umgeben von einem Ringe braunen Lehmes, während der untere Theil der Gehänge die mehr aschgraue Farbe des Lehmigen Sandes aufweist. Ihrer chemischen und physikalischen Natur nach durchaus verschieden, sind diese Bodenarten natürlich landwirth­schaftlich sehr ungleichwerthig; ihr scheinbar regelloses Auftreten in vielfachem Wechsel nebeneinander selbst innerhalb kleiner Flächen ist ein bedeutendes Hinderniss für rationelle Bewirthschaftung, deren Bestreben es sein muss, die verschiedenen Verwitterungsböden des Mergels allmälig in einen humosen lehmigen Sand überzuführen.

Ein zweiter Grund für den überaus schnellen Wechsel im Werthe des Bodens is... ie gro$se Verschindarhait in der Humifieirung desselben, die zum Theil auch m.. Zerrissenheit der Oberfläche zusammenhängt; ebenso wie die le. mig-sandigen Theile wird natürlich der dem Acker mit Mühe mitgetheilte. Humusgehalt bei starkem Regen die Hänge herab und zum Theil in die Senken geführt.

Ferner wird der Wertl. des Bodens ausserordentlich bedingt durch die Undurchlässigkeit des Lehmes und Mergels. Einerseits ist hierdurch an Stellen, wo Keine genügen. Ackerkrume und keine Drainage vorhanden, die,Kaltgründigkeit des Bodens ver­anlasst, andererseits erhöht die Undurchlässigkeit sehr wesentlich die Güte des lehmigen Sandbodens. Derselbe verschluckt die Tages­wässer, während der undurchlässige Lehm und Mergel das Ver­sickern in die Tiefe verhindert und so die für das Gedeihen der Pflanzen nothwendige Feuchtigkeit im Boden schafft.

So gross die Unterschiede in der Ackerkrume sind, so gering sind dagegen diejenigen des Untergrundes im Gebiet des Lehm- ete. Bodens. In bedeutender Tiefe mit Ausnahme von Stellen, wo zahlreiche Kalkgeschiebe auftreten ziemlich gleichmässig betreffs des Kalkgehaltes der thonigen Theile zusammengesetzt, beruhen die einzigen in agronomischer Beziehung in Betracht kommenden Ver­schiedenheiten des Geschiebemergels auf der schwankenden Menge des Sandgehaltes.. Am reichsten an Kalk und daher zum Mergeln am. geeignetsten ist die bereits oben erwähnte Infiltrationszone zwischen dem Lehm und dem Mergel von gewöhnlichem Kalk­gehalt.