Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 29, Blatt 57 [Neue Nr. 2954] (1900) Beyersdorf : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch R. Michael 1896 u. 1897
Entstehung
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4 Geognostisches.

der Blockpackung staute, so wurde auch gelegentlich Grundmoränen­material zwischen. die Blöcke gepresst. KEnthielt das Inlandeis sehr viel sandige Partieen, so kam es auch zur Aufhäufung grosser Sandmassen. Der Eisrand konnte aber auch durch grossen, ein­seitig lastenden Druck von oben auf die Schichten des Untergrundes wirken, dieselben aufrichten und selbst zu wallartigen Erhebungen, den sogenannten Durchragungszügen aufpressen. Schliesslich be­deckten dann die Schmelzwässer stellenweise sowohl alle diese Bildungen, als auch den beim früheren Zurück weichen freigewordenen Geschiebemergel vor diesen Rückzugsetappen mit einer Sandschicht.

Man nennt nun die bei dem Eisstillstand entstehenden Block­wälle, die sich vielfach zu langen waillartigen in der Landschaft deutlich. hervortretenden Zügen zusammenschliessen, Rand- oder Endmoränen. Die Durchragungszüge(Staumoränen) sind als Aequivalente der Endmoränen aufzufassen.

Was nun derartigen Gebieten den eigenthümlichen geologischen und agronomischen Charakter verleiht, ist weniger die Randmoräne selbst, da sie ja nur einen schmalen Streifen bildet, als vielmehr die durch sie bedingte Vertheilung der Schichten und Bodenarten. Das Gelände hinter, d. h. nordöstlich bezw. östlich und nördlich der Moräne besitzt nämlich ganz andere geologische und agronomische Zusammensetzung, wie die Gebiete vor, d. h. südwestlich und südlich derselben.(Man gebrauchtvor undhinter der Endmoräne in dem Sinne, dass man sich in der Strömungsrichtung des Inland­eises auf der Moräne stehend denkt.) Letztere sind weite Sand­ebenen von eintönigem meist ebenem Charakter und zum Theil sehr geringer Fruchtbarkeit und verdanken ihre Entstehung den von dem stillstehenden Eisrande ständig abschmelzenden, Gerölle, Grande und Sande mitführenden Gletscherwässern; sie sind die Sandr des Inlandeises.

Im Gegensatze hierzu begleitet die Innenseite der Moränenbögen, entweder in einem schmalen Streifen oder weite nordostwärts ge­legene Gebiete einnehmend, ein mannigfaltiger Wechsel von Hügel und Senke mit vorwiegend lehmiger Oberfläche. Der Geschiebe­mergel, dessen Verwitterungsproduct der Lehm ist, wird als die