Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 29, Blatt 57 [Neue Nr. 2954] (1900) Beyersdorf : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch R. Michael 1896 u. 1897
Entstehung
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Geognostisches. 17

trägt, zur Ziegelfabrikation. In der nächsten Umgebung dieser Lehmzapfen finden sich immer streifige Kalkausscheidungen; über­haupt ist infolge der Entkalkung des Lehmes die oberste unzersetzte Mergelschicht durch Infiltration bedeutend kalkreicher geworden, als es der Mergel gewöhnlich zu sein pflegt. Die wellenförmige Linie zwischen Lehm und Mergel ist dadurch entstanden, dass der Mergel durch mehr oder weniger grosse Dichtigkeit oder durch einen etwas grösseren oder geringeren Kalkgehalt an verschiedenen Stellen den eindringenden Tagewässern und Verwitterungseinflüssen verschiedenen Widerstand entgegensetzte. Auf die Factoren, die hierbei in Betracht kommen, einzugehen, würde an-dieser Stelle zu weit führen. Ueber dem Lehm folgt ein 210 Deeimeter mächtiger lehmiger, auch schwaächlehmiger Sand, entstanden dadurch, dass die Atmosphärilien ausser dem Kalk auch die thonigen Theilchen zum grössten Theil fortgeführt haben. Er bildet die Ackerkrume und besitzt oft einen verhältnissmässig hohen Humusgehalt, durch den er eine schwärzliche Färbung erhält; auch wo sandiger Lehm oder Lehm die Ackerkrume bilden, können dieselben mit humosen

Bestandtheilen durchsetzt sein. Derartige Stellen sind im Bohr­register als HLS, HSL, HL besonders bezeichnet. Der Humus­gehalt ist zum Theil auf die lange Cultur, in der sich der Acker­boden befindet, zurückzuführen, zum Theil dürfte(und dies ist wohl bei den den Niederungen nächst benachbarten Partieen der Fall) ein ehemals höherer Wasserstand die Ursache der nachträglichen

Humificirung sein.

Die Mächtigkeit der gesammten Verwitterungskrume schwankt gewöhnlich zwischen 0,5 1,5 Meter; vereinzelt ist die Entkalkung bis 1 Meter vorgeschritten, manchmal ist sie überhaupt nicht ein­getreten und der Mergel liegt ohne Lehm- etc. Bedeckung auf Kuppen zu Tage. Bezüglich des Betrages der Mächtigkeiten im Einzelnen sei auf das beifolgende Bohrregister verwiesen; im All­gemeinen sind die Geschiebemergelflächen ziemlich gleichmässig, nur an der Endmoräne häufen sich die reinen Mergelkuppen an; der Oberfläche; in der Gegend südlich Linde dagegen besitzen die Ge­

schiebemergelflächen fast durchweg eine sehr sandige Verwitterungs­

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