Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 29, Blatt 57 [Neue Nr. 2954] (1900) Beyersdorf : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch R. Michael 1896 u. 1897
Entstehung
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Agronomisches. 35

der Sandboden durch angemessene Beimischungen von Torf sehr verbessern; eine gleichzeitige Düngung mit Kalk oder Mergel und Kainit befördert die Zersetzung des Torfbodens und die Mengung mit dem Sandboden, auch die Anwendung von Stalldünger; die Nährstoffe des Torfes sind schwer löslich; zweckmässig wird auch nicht der rohe Torfboden, sondern ein durch Kalk und Asche vorbereitetes oder mit Stalldünger und Jauche verbundenes Material angewendet.

Der Sandboden der Niederung, welcher durch die Beckensande gebildet wird, enthält infolge seiner günstigen Grund wasserverhältnisse auch bei trockener Jahreszeit noch immer genügende Feuchtigkeit. Er giebt daher auch bei gewisser Humosität seiner Ackerkrume einen erträglichen Acker- und vortrefflichen Waldboden ab.

Mergelung oder Aufbringung von Thomasmehl und Kainit werden auch hier ihre Wirkung nicht verfehlen, wie ‚schon mehr­fach durch die Praxis festgestellt worden ist.;

Ein Sandboden, der gar nicht als Acker. zu benutzen ist, bildet übrigens immer noch einen guten Kiefernboden.

Eine geringe Bedeutung für den Ackerbau besitzt der alluviale Flusssand, da derselbe noch vielfach im Bereich des Hochwassers liegt, wodurch die Bildung einer ständigen Pflanzendecke aus­

geschlossen ist.

Der Humusboden.

Die dem Alluvium angehörigen Humusböden finden sich in den zahlreichen mit Torf und Moorerde erfüllten mehr oder minder grossen Senken der Oberfläche. Innerhalb von Waldflächen gedeihen bei mächtigem Humusboden und mangelnder Entwässerung nur Erlen und Buchen; sonst wird der Humusboden als Wiese ver­werthet, als Ackerboden nur da, wo er nur aus Moorerde besteht und durch Anlage von Gräben genügend entwässert werden kann; kleinere Flächen werden zum Kohlbau benutzt.

Die tiefer gelegenen nassen Torfflächen lassen sich durch Ent­wässerung und Ueberfahren mit grobkörnigen Sanden(Moorcultur)

für den Anbau süsser Futtergräser und den Körnerbau verwerthbar a?