Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 29, Blatt 49 [Neue Nr. 2852] (1898) Fiddichow : geologische Karte / geognostisch u. agronomisch bearb. durch G. Müller 1892/93
Entstehung
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I. Geognostisches.

Oro-hydrographischer Ueberblick.

Blatt Fiddichow , zwischen 32° und 32° 10 östlicher Länge und 53° 6 und 53° 12 nördlicher Breite gelegen, gehört in seiner westlichen Hälfte ausschliesslich dem Oderthal an, in der die 10 Meter-Curve selten überschritten wird, während in der östlichen Hälfte das Diluvialplateau bis zu 87 Meter ansteigt. In diese Hoch­fläche liegt eingeschnitten die Liebitz-Rinne, deren tiefste Stellen durch den Marsekow- und Liebitz-See ausgefüllt werden. Der Abfluss dieser Seen erfolgt zuerst nördlich, um dann zwischen Brusenfelde und Paculent nach W. umzubiegen. Die Liebitz-Rinne verläuft demnach zunächst parallel dem östlichen Oderufer, um schliesslich wie die übrigen kleineren Seitenthäler senkrecht in das Oderthal einzumünden, während in diluvialer Zeit die Wasserrinne in NNO.-Richtung bis zum Oderthal durchsetzte, allerdings mit dem Unterschiede, dass damals die Wasser in südlicher Richtung geflossen sind. Angedeutet ist dieser alte Wasserlauf durch den aus dem Oberen Geschiebemergel erodirten Unteren Sandstreifen, welcher an beiden Seiten von Oberen Sanden begleitet wird. Die Stettin -Cüstriner Bahn folgt dieser alten Erosiosrinne, sowie dem heutigen Liebitzthal. Im südlichen Verlaufe biegt die Rinne, ent­sprechend der Nipperwieser-Roderbecker Einbuchtung des Oder­thals nach SO. um. Bei Kehrberg vereinigt sich die Senke mit dem Schmelzwasserrinnsal, welches über Lindow, Heinrichsdorf, Rosenfelde, Borin nach Woltersdorf fortgeht und östlich von hier

durch die von dem Bangast- und Glien-See gekenntzeichnete Senke Blatt Fiddichow. 1