18 Agronomisches,
Ammoniakverbindungen(Stickstoff), an Phosphorsäure und Kali. Diese kann man vielfach nur durch den Gebrauch von künstlichen Düngemitteln erreichen. Für die schwereren Böden empfiehlt sich zu diesem Zwecke die Anwendung von Superphosphat, für die leichteren die von Thomasmehl und Kainit. Hierbei ist jedoch zu bemerken, dass die künstliche Zufuhr von Kaliverbindungen eine in trockenen Jahren verderbliche Krustenbildung der Ackerkrume bildet. Trotzdem dürfte für sämmtliche Böden des Blattes Fiddichow eine kräftige Düngung mit Kalisalzen zu empfehlen sein, deren Wiederholung für die leichteren Schläge in bestimmteren Zwischenräumen anzurathen ist. Um dem Boden die nöthigen Ammoniakverbindungen zuzuführen, ist eine bessere Ausnutzung des animalischen Düngers zu rathen. Gerade hierin wird von den meisten Besitzern sehr gefehlt, so dass jährlich Millionen dem Nationalwohlstand verloren gehen. Namentlich ist für bessere Anlage der Dungstätten zu sorgen(Cementirung und Ueberdachung), die jetzt meist so angelegt sind, dass sie die Brunnen mit Ammoniaksalzen sättigen und so zum Gebrauch ungeeignet machen. Sehr selten findet man auf den bäuerlichen Besitzungen des Ostens die Verwerthung der Jauche, die namentlich für die leichteren Böden zu empfehlen ist. Die Verwendung von Chilisalpeter unterbleibt auf erblichem Besitz am besten gänzlich, beim Ablaufe von Pachtungen bezw. bei Uebernahme von abgewirthschafteten Neupachtungen in dem ersten Jahre ist eine solche dagegen rathsam.
Wo der animalische Dünger mangelt, ist zu einem Ueberfahren mit Torf zu rathen, da in diesem nicht nur meist ein Gehalt von dem für die Pflanze so wichtigen Nährstoff Stickstoff schon vorhanden ist, sondern auch dureh denselben die Aufnahmefähigkeit für den Stickstoff der Luft erhöht wird. Die schweren Lehmböden werden durch das Ueberfahren mit Torf gleichzeitig auch noch gelockert. Sehr unrationell ist die leider sehr häufig zu beobachtende Unsitte, die Torfasche zum„Verbessern“ der Wege zu benutzen, da hierdurch ein werthvoller Dünger für Klee, Kohlsorten, Rüben u. s. f. sowie ein brauchbarer Zusatz zum Compost verloren geht. Die Kalkanreicherung der schweren Böden geschieht am besten durch