Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 29, Blatt 49 [Neue Nr. 2852] (1898) Fiddichow : geologische Karte / geognostisch u. agronomisch bearb. durch G. Müller 1892/93
Entstehung
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Analytisches. 3

schliessung des Bodens mit Flusssäure die Gesammtmenge der überhaupt vorhandenen Bestandtheile.

Um einen möglichst vollständigen Ueberblick über die Bodenbeschaffenheit eines grösseren Gebietes zu geben, sind die Analysen sämmtlicher in einer Lieferung erscheinenden Blätter(in diesem Falle: Greifenhagen , Woltin, Fiddichow und Bahn) zusammengestellt worden. Einige Analysen sind auch von früher erschienenen Blättern der Stettiner Gegend entlehnt worden, falls es sich um Bildungen handelt, die auch dort vertreten und chemisch untersucht waren.

Eine eingehende Erläuterung der Analysen liegt nicht in dem Rahmen dieser Erläuterung, doch mögen hier einige all­gemein gehaltene Hinweise mitgetheilt sein.

Je nachdem der Boden kohlensaure oder kieselsaure Ver­bindungen enthält, je nachdem letztere vorherrschend aus Quarz­sand, verwitterten Silikaten oder Thon bestehen, verhalten sich die dem Boden zugeführten humosen Substanzen oder Dünge­mittel verschieden. Im Allgemeinen verwerthen kalkreiche, stark humose Bodenarten stickstoffreichen Dünger, wie Chili­salpeter oder Ammoniaksalze recht gut, wenig verwitterte, kalkarme Böden mit geringer Absorption verlangen leichter aufnehmbare Düngemittel und neben gebranntem Kalk selbst­verständlich auch humose Stoffe; eisenschüssige Thone mit guter Absorption feinstgemahlenes Knochenmehl, Fischguano oder Superphosphate. Vorherrschend Quarzsande enthaltende Bodenarten mit mangelndem Kalk wie Oberer und Unterer Sand bedürfen neben humosen Substanzen Kali, Kainit und Thomasmehl und wenn Gründüngungen nicht ausführbar beim Schossen des Getreides, Stickstoff.

Hierbei hat der Landwirth aber die besonderen Bedürf­nisse der Pflanzen zu erwägen und bei Anwendung der Kunst­dünger, die er zweckmässiger Weise auf das beschei­

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