Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 28, Blatt 43 [Neue Nr. 2746] (1903) Thomsdorf / geognostisch und agronomisch bearbeitet durch O. Zeise 1894 u. 1901
Entstehung
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I. Oberflächenformen und allgemeiner geologischer Bau des Blattes.

Das in dem Blatte Thomsdorf dargestellte Gebiet ist zwischen 81° 0 und 31° 10 östlicher Länge und 53° 12 und 538° 18 nördlicher Breite gelegen und gehört mit Ausnahme eines im Nord­westviertel des Blattes von N. her sich einschiebenden Keiles Mecklen­burg-Strelitzschen Landes dem westlichsten zum baltischen Höhen­rücken gehörigen Theile der Uckermark an.

Es wird in seiner östlichen Hälfte in fast der ganzen Aus­dehnung des Blattes von der sogenannten südbaltischen Endmoräne in einem in nord-süd- bis südsüdöstlicher Richtung leicht geschwungenem Bogen durchzogen. Diese Marke der Eiszeit, die auf dem Blatte Thoms­dorf dem geologischen Bilde den Stempel aufdrückt, tritt orographisch so gut wie gar nicht hervor; dagegen scheidet sie das Gelände in zwei auch orographisch wohl unterschiedene Gebiete, einerseits in das hinter der Endmoräne gelegene Gebiet vorwaltender Grund­moränenlandschaft mit allen den sie kennzeichnenden Eigenschaften, andererseits in das mehr ruhige Gebiet der vor der Endmoräne sich ausbreitenden Grand- und Sandmassen, dem isländischen Sandr vergleichbar, aus denen im Nordwestviertel und am Südrande des Blattes Geschiebemergelflächen auftauchen.

Zwei Hauptseenzüge, die Ueberbleibsel zweier Schmelzwasser­ströme von Berendt als das Carwitzer und das Mahlendorf­Lychener Schmelzwasser bezeichnet gliedern das der Endmoräne vorgelagerte Gelände. Der eine Zug, der in dem fast 6 Kilometer

Blatt Thomsdorf. 1