Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 28, Blatt 43 [Neue Nr. 2746] (1903) Thomsdorf / geognostisch und agronomisch bearbeitet durch O. Zeise 1894 u. 1901
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

Der Obere Geschiebemergel(öm), die Grundmoräne der letzten Inlandeisbedeckung des norddeutschen Flachlandes, bildet sowohl auf der Osthälfte als auch im Nordwestviertel des Blattes ansehn­liche, mehr oder weniger zusammenhängende Flächen und tritt ferner am Südrande in mehreren insularen Vorkommnissen auf..Er über­kleidet in geringerer oder stärkerer Decke die Grande und Sande u. s. w. des Unteren Diluviums, doch konnten nur an wenigen Stellen kleine

Flächen mit. den Signaturen De(zusammenhängende Lehmplatte)

ferner öds(durchbrochene Lehmplatte) ausgeschieden werden, wo der Geschiebemergel eine Mächtigkeit von weniger als 2 Meter besitzt. Stellenweise wird der Geschiebemergel durch jüngere Diluvialsande und auch Flugsand mehr oder minder verhüllt. Soweit der Geschiebemergel durch die Bohrungen in weniger als 2 Meter Tiefe unter Sandbedeckung

öm)

in der Grossherzoglichen Carwitzer Forst, ist seine unterirdische Verbreitung durch eine weite schräge Reissung der betreffenden Sandfläche kenntlich gemacht worden.

Die Geschiebemergelflächen bilden vor der eingangs erwähnten Endmoräne, also westlich derselben, im Allgemeinen ein flachwelliges Gelände; ganz anders ist das: landschaftliche Bild dagegen hinter der Endmoräne. Hier macht sich, besonders in der Nordostecke des Blattes in der Gemarkung Thomsdorf, im Gutsbezirk Funken­ hagen , ferner in. der Ungetheilten Heide ein Gewirr von Hügeln und Rücken mit dazwischen liegenden kesselförmigen oder mehr unregelmässig gestalteten, mit Wasser, Torf oder Abschlämmmassen erfüllten Einsenkungen geltend. Derartige Landschaftsform, die immer auf solche Gebiete beschränkt ist, in denen das Eis für eine längere Zeit sich stationär verhielt, hat man als Grundmoränen­Jandschaft bezeichnet.

Der Obere Geschiebemergel ist ein kalkhaltiges, thoniges mit

ö8 An eo ,n) angetroffen wurde, so besonders in grösserer Erstreckung öm:

mehr oder weniger grandig-sandigen Beimengungen versehenes Ge­bilde, das, ungeschichtet, in der regellosesten Weise mit grossen und kleinen Steinen durchsetzt ist. In trockenem Zustande bildet er eine feste, harte, in feuchtem: weiche und plastische Masse von