Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 20 [Neue Nr. 3353] (1908) Quartschen : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Schroeder und Th. Woelfer
Entstehung
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Oberflächengestaltung und geologische Verhältnisse des Blattes 13

Infolgedessen enthalten sie sämtliche Gesteine Schwedens , Finnlands usw. in mehr oder minder großer Zertrümmerung. Je weiter diese vorgeschritten ist, um so mehr überwiegen als Gemengteile einzelne Mineralkörner gegenüber den aus mehreren Mineralien zusammengesetzten Gesteinsstückchen und Geröllen. Je geringer die Korngröße, desto bedeutender ist der Quarz­gehalt; mit steigender Korngröße gewinnen die Feldspäte, andere Silikate und Kalke an Bedeutung.

Alle Korngrößen. vom feinsten Sandkorn bis zum kopf­großen Gerölle sind auf dem Blatte vertreten und zwar meist nicht in räumlich von einander getrennten Gebieten; vielmehr wechsellagern Sande von feinem Korn, kiesige Sande, sandige Kiese, Kiese und Geröllschichten in vielfacher Wiederholung mit einander. Das Ganze besitzt stets eine ausgezeichnete Schichtung; häufig ist diese aber keine durch die ganze Masse gleichmäßige, sondern wechselt, abgesehen von den Verschieden­heiten der Korngröße, innerhalb kleiner, meist linsenförmig gestalteter Einheiten, worauf die sogen. Kreuzschichtung(Drift­Struktur) beruht. Diese Erscheinung, zu deren Beobachtung sich fast jede Sand- und Kiesgrube eignet, ist zu erklären durch den beständigen Wechsel, dem Wassermenge und Stromgeschwindigkeit der Gletscherschmelzwasser unterworfen waren und der so zu häufigem Wechsel in der Richtung und Schichtung führen mußte.

Die Mächtigkeit der Sande und Kiese ist erheblich, aber auch sehr wechselnd. Für das Gebiet des Sandr sind jedenfalls ganz bedeutende Mächtigkeiten anzunehmen. Ander­seits aber kann es auch zu einer vollständigen Verdrückung dieser Schicht und damit zu einer unmittelbaren Überlagerung von zwei Geschiebemergeln kommen, die sonst durch mächtige geschichtete Bildungen von einander getrennt sind.

Als feinster Abhub der durch die Gletscherwasser bearbeiteten Grundmoräne bildet der Tonmergel häufig eine sich gleichmäßige, fast schichtungslose Masse. Stellen sich Schmitzen und durch­gehende Lagen von Feinsand ein, so erhält das Gebilde aus­gezeichnete Schichtung und wird ein sogenannter Bänderton. Hierdurch geht der Tonmergel über in Mergelsand, einen feinsten,