Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 20 [Neue Nr. 3353] (1908) Quartschen : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Schroeder und Th. Woelfer
Entstehung
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16 Oberflächengestaltung und geologische Verhältnisse des Blattes

wisse Bündigkeit zu verschaffen, infolge deren er in der Landwirt­schaft wie auf der Karte bereits als Moorerde angesehen wird. Alle Grade der Vermengung von Sand und Lehmteilen mit Humus kommen vor. Sein Untergrund ist fast stets ein mehr oder

hh minder humoser Sand oder Kies( a) Sind der Moorerde

s

kalkige Teile beigemengt, so entsteht ein Moormergel, der

PR(K) h nur nesterweise über Sand vorkommt(8

Der im wesentlichen südwestlich der Oder auftretende Schlick(s) ist in feuchtem Zustande sehr zähe und erhärtet stark; beim Trocknen gleicht er dem fetten diluvialen Ton. Nur wo Spuren verwitterter Conchylien vorkommen, besitzt er geringen Kalkgehalt; sonst ist er vollständig kalkfrei. Seine Farbe wechselt ganz außerordentlich; braun und gelbbraun wird er durch Beimengung von Eisenoxydhydrat; humose Bestand­teile verschaffen ihm eine dunkelgraue bis schwarze Farbe. Häufig ist der Schlick von Tupfen phosphorsauren Eisens, des durch seine lebhaft blaue Farbe kenntlichen Vivianits, durch­setzt; außerdem durchziehen verweste Pflanzenwurzeln, Blätter und Stengel vielfach die ganze Masse. Der reine Schlick besitzt keine Schichtung; eine solche kommt nur dadurch zu Stande, daß in den fetten Ton einzelne feinsandige Tone, thonige Fein­sande und Sandschmitzen eingelagert sind. So wird man in Bohrungen mehrfach sHT, tHS und eine Wechsellagerung von HT, TS mit HS oder tHS finden. Die Beobachtung von Schlick­anbrüchen bei niedrigem Wasserstande haben die Überzeugung gebracht, daß diese Schlicksande(s) und Sande nur linsen­förmige Einlagerung in verschiedenen Tiefen der Schlickab­lagerung sind.

Schlick ist der vom Wasser abgelagerte feinste: Schlamm, den die Oder und ihre Nebenflüsse aus dem Mittelgebirge bei jedem Frühjahrshochwasser mit sich führt. So wie es vor vielleicht vielen Jahrtausenden geschah, geht es auch jetzt noch vor sich; und in jedem Frühjahr stehen die nicht eingedeichten Wiesen zu beiden Seiten des Flusses unter Wasser und werden durch die fruchtbare Trübe des Oderwassers gedüngt. Nur ist