Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 1 [Neue Nr. 3052] (1936) Königsberg (in der Neumark) : geologische Karte / geogn. bearb. durch P. Krusch ..
Entstehung
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Diluvium

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sammengesetzten Gesteinstückchen und Geröllen. Je geringer die Korngröße, desto bedeutender ist der Quarzgehalt; mit stei­gender Korngröße gewinnen die Feldspäte, andere Silikate und Kalke an Bedeutung.

Alle Korngrößen vom feinsten Sandkorne biszum kopf­großen Gerölle sind auf dem Blatte vertreten, und zwar meist nicht in räumlich voneinander getrennten Gebieten; vielmehr wechsellagern Sande von feinem Korn, grandige Sande, sandige Grande, Grande und Geröllschichten in vielfacher Wiederholung miteinander. Das Ganze besitzt meist gute Schichtung; häufig ist diese aber nicht durch die ganze Masse gleichmäßig, sondern wechselt, abgesehen von den Verschiedenheiten der Korngröße, innerhalb kleiner, meist linsenförmig gestalteter Einheiten (sog. Kreuzschichtung). Diese Erscheinung, zu deren Beobachtung sich fast jede Sand- und Grandgrube eignet, ist zu erklären durch den beständigen Wechsel, dem Wassermenge und Stromgeschwin­digkeit der Gletscherschmelzwässer unterworfen waren und so auch zu häufigem Wechsel in der Richtung und Schichtung führen mußten.

Die Verteilung desOberen Sandes auf Blatt Königsberg ist ungleichmäßig. Bei Wahlberg, Wilhelmsberg, Schönberg bildet er Fetzen auf dem Mergel, zwischen denen die Grund­moräne streckenweise hindurchragt. Bei Bahrfelde, Bernickow und südlich von Rörchen hat man es mit größeren und mäch­tigeren Sandmassen zu tun. Vom südlichen Ende des Manteltals bildet der Sand einen 0W gehenden Streifen bis an die JädickendorfKönigsberger Bahn. Östlich derselben nimmt er an Ausdehnung bedeutend zu und überschüttet zwischen Göllen, Finkenstein und Wedell bis auf wenige größere und kleinere Inseln die ganze Grundmoränenlandschaft. Im Lust-Tanger west­lich vom Mantelsee bildet er eine Insel in den weiter unten be­schriebenen Stauseeablagerungen des Wustrowsees.

In petrographischer Beziehung stimmt der Obere Sand völlig mit dem weiter oben beschriebenen Unteren überein. Mit dem Auge kann man beide nicht voneinander unterscheiden, und man muß immer nach dem trennenden Oberen Mergel suchen, um ent­scheiden zu können, ob man es in einem gewissen Falle mit Oberem oder Unterem Sande zu tun hat. Als Geschiebesand ist der Obere Sand südlich vom Gut Wilhelmsberg und südwestlich von Wedell entwickelt.

Gelegentlich treten, verknüpft mit dem Oberen Sande, auch kleinere Blockpackungen (3G) auf, so an einem Hügel 1500 m östlich Dölzig an dem nach Woltersdorf führenden Wege, wo sie einen Kern vonUnterem Sande umschloß, ferner am Ka­ninchenberge und am Reihausberge.