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Die geologischen Verhältnisse des Blattes
III. Alluvium
Als „alluvial" bezeichnen wir alle Ablagerungen, die seit dem Verschwinden des Eises aus Norddeutschland bis zur Gegenwart gebildet worden sind. Auf Blatt Königsberg sind zu nennen: Dünen, Torf, Moorerde und Kalkbildungen.
Dünen (D). Die von den Schmelzwässern abgelagerten Sande waren nach ihrer Austrocknung an manchen Stellen dem Winde schutzlos preisgegeben. Hier wurden sie, solange noch keine Vegetation vorhanden war, zu Hügeln zusammengeweht, die entweder regellos beieinander liegen oder in Zügen angeordnet sind. Derartige Flugsandbildungen treten auf dem vorliegenden Blatte sehr zurück. Sie kommen nur nördlich und ostnordöstlich von Göllen vor und bilden hier Dünenzüge, deren Haupterstreckung ostwestlich gerichtet ist.
Torf itf). Größere Torflager finden sich auf der Hochfläche südlich von Göllen, ferner bei Schöneberg im Wasserfenn und Hopfenbruch. Zahllos sind die kleinen Torfwiesen, welche Senken im Diluvium ausfüllen. Bei der Untersuchung des Untergrundes auch der kleinen Torflöcher kann man sich meistens nur auf die Randzone beschränken, da schon in geringer Entfernung vom Rande der Zweimeterbohrer die Humusdecke nicht durchstößt. Als Liegendes des Torfes fand man stets den umliegenden Diluvialgebilden entsprechende Ablagerungen. Bildet Sand die Begrenzung, so liegt unter dem Torf humoser bis schwach hu- moser Sand, tritt dagegen Mergel an den Band der Alluvion, so zeigt sich als Untergrund leicht schmutzig-grüner mehr oder minder sandiger Lehm, der wohl nichts anderes als der durch die Humusstoffe entfärbte und veränderte Mergel ist.
ln den Tälern hat der Torf (t f ) eine große Ausdehnung, namentlich ist das Manteltal, außer zwischen Groß-Mantel und Dölzig und außer dem Gebiet an der Mündung des Rörikentales, sehr torfreich. Man sticht den Torf an vielen Stellen und verkauft ihn als Brennmaterial an die umliegenden Ortschaften. Die Torflöcher eignen sich vorzüglich zur Karpfenzucht. Im Röriken- tal kommt Torf bei Rörchen, südlich von Bernickow und nördlich von Königsberg bis an den Blattrand vor; auch der Wedellbach läuft streckenweise in Torfbrüchen. Überall ist das Liegende des Torfes Sand.
Torf ist ein Gemenge abgestorbener und mehr oder weniger zersetzter Pflanzenteile von schwarzer bis schwarzbrauner Farbe.
Ist der pflanzliche Ursprung des Humus nicht mehr zu erkennen und dieser selbst mit Sand gemengt, so erhalten wir das durch zahlreiche Übergänge mit dem Torf verbundene Gebilde des sandigen Humus, die Moorerde (h). Auf dem Plateau spielt sie als Ausfüllung kleiner Senken im Geschiebemergel-