Die landwirtschaftlich-bodenkundlichen Verhältnisse der Lieferung
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E. Die landwirtschaftlich - bodenkundlichen Verhältnisse
der Lieferung 94 I. Klimatische Verhältnisse
Die Blätter Schwedt, Angermünde und Königsberg Nm. liegen in einem der trockensten Gebiete Deutschlands mit ausgesprochen kontinentalem Klima, dessen Einwirkungen auf den Boden und die landwirtschaftlichen Verhältnisse des Kreises deutlich zum Ausdruck kommen. Während die durchschnittliche Niederschlagsmenge für Deutschland etwa 700 mm beträgt, wurden in Angermünde in 20jährigem Durchschnitt nur 530, auf der Domäne Gorgast sogar nur 445 mm in 38jährigem Durchschnitt gemessen. Die Niederschlagsverteilung innerhalb der einzelnen Monate ist, wie die folgende graphische Darstellung zeigt, keineswegs gleichmäßig.
Gesamt-Niederschläge in mm im Durchschnitt von 38 Jahren 1892—1929 gemessen auf Domäne Gorgast-Ostbahn
70 65 60 55 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5
Welchen Einfluß diese klimatischen Bedingungen auf die Art der Bodennutzung haben, beschreibt F. Müller in seiner Arbeit: „Die Landwirtschaft in der Uckermark“: „Vergleicht man die Niederschlagshöhe der Uckermark und ihrer einzelnen Regen- gebiete mit dem Regenbedürfnis der Kulturpflanzen, so ergibt sich, daß in Mitteljahren nur für Sommergerste genügend Niederschläge vorhanden sind, bei allen anderen Früchten aber ein Mangel an Feuchtigkeit eintritt,. Nächst der Gerste reicht das Wasser noch annähernd für Wintergetreide, Kartoffeln und