26 Die landwirtschaftlich-bodenkundlichen Verhältnisse der Lieferung
gleichmäßige Struktur und Körnung ergeben einen großen Wurzelraum. Da diesen Böden Kalk und größere Anteile an tonigen Bestandteilen fehlen, sind im übrigen Roggen, Kartoffeln und Lupinen — an feuchteren Stellen eventuell Hafer — diejenigen Früchte, die hauptsächlich in Frage kommen. Da die Durchlässigkeit groß ist, wird man auf ausreichenden Humusgehalt stets Wert legen, um eine allzu lebhafte Auswaschung der Pflanzennährstoffe zu vermeiden. Bei der Mächtigkeit der humosen Krume kann eine Humusanreicherung durch untergepflügte Lupinen u. U. ausreichen, um einer Verarmung entgegenzuwirken. Auch bei diesem Boden scheint keine Versäuerungsgefahr vorzuliegen, da noch keine Andeutung eines Bleichhorizontes vorhanden ist.
Bodenartlich ganz anders zusammengesetzt ist folgendes Profil.
Bodeneinschlag 300 m südöstlich des Schleisees im Talsand
A: 20 cm strenger Lehm ohne gröbere Bestandteile, kalkfrei, schwach humos,
graubraun, kaum abgesetzt gegen
B,: 40 cm mächtig, kalkfrei, durchwurzelt, etwas heller als A, scharf abgesetzt
gegen
B 2 : 50 cm, etwas sandiger, sehr fest, keine deutüche Struktur, noch durch
wurzelt, kalkfrei,
C: noch sandiger, sehr dicht, kalkfrei.
Der Einschlag liegt in einer Mulde, und zwar besteht der Boden in der Hauptsache aus den entkalkten tonigen und hier zusammengewaschenen Bestandteilen der benachbarten Höhen. Der Boden ist naß und kalt, Kartoffeln kommen also nicht in Frage, eher schon Roggen und Hafer; mit Rücksicht auf die dichte und zum Verschmieren und Verkrusten neigende Struktur der obersten Bodenschicht erscheint gelegentlich Kalkung zweckmäßig.
Der Boden gehört zu denjenigen Typen, die unter allen Umständen vor Winter gepflügt werden müssen, da bei einer Frühjahrsfurche eine Gare kaum noch zu erreichen ist.
Die für das Talsandgebiet beschriebenen Bodentypen lassen erkennen, daß der bodenkundlich -landwirtschaftliche Wert der Talsande ähnliche scharfe Unterschiede aufweist wie der der Geschiebelehmgebiete. Teilweise sind die Talsandböden (der höheren und mittleren Stufe) so geringwertig, daß sie — wie in der Pinnowschen, Nieder-Landiner und Heinersdorfer Heide — nur forstlich genutzt werden können.
Die als Mergelsand der Becken innerhalb der Hochfläche bezeichneten Böden wurden südöstlich von Großmantel auf dem Blatte Königsberg näher untersucht. Es sind,