Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 1 [Neue Nr. 3052] (1936) Königsberg (in der Neumark) : geologische Karte / geogn. bearb. durch P. Krusch ..
Entstehung
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Bodenverhältnisse

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matische Struktur. Die einzelnen Würfelchen liegen jedoch wie die Steine eines Baukastens dicht nebeneinander, so daß der Boden trotz der Krümelung außerordentlich dicht ist. Boden- kundlich richtig ist ferner, daß diese Böden hinsichtlich der Be­ziehung zwischen Bodenreaktion und Pflanzenwuchs eine ge­wisse Ausnahmestellung einnehmen. Während sonst saure Böden als Standort für Weizen und Zuckerrüben nicht in Betracht kommen, kann das auf den Schlickboden trotzdem der Fall sein. Jedoch kommt eine ackerbauliche Nutzung im allgemeinen nur auf den etwas höher gelegenen und sandigeren Flächen in Frage, alle anderen worden als Grünland genutzt. Eine günstige Ent­wässerung vorausgesetzt, ist hier die Möglichkeit für die An­lage guter Weiden gegeben. An einzelnen Stellen der Oder­niederung sind mit gutem Erfolg Maulwurfsdrainagen durch­geführt worden. Die schweren steinfreien Böden, in denen sich die gezogenen Röhren gut halten können, eignen sich besonders für diese im Gegensatz zur Röhrendrainage so sehr viel billigere Art der Drainierung. Der Kalkbedarf der Schlickböden ist na­türlich groß, jedoch hat man zu unterscheiden zwischen einer Kalkung der Ackerböden, bei der neben der Entsäuerung auch eine physikalische Lockerung des Bodens angestrebt wird und der Kalkung der Weiden, die nur auf Entsäuerung hinzielt.

Zum Schluß seien die Ergebnisse von Neubauer-Analysen mitgeteilt, die die Güterdirektion Flemsdorf zur Verfügung stellte. Die Proben, die alle dem Geschiebelehm entstammen, sind z. T. als sandiger Lehm mit. Kalkgehalt, z. T. als lehmiger Sand mit Kalkgehalt bezeichnet. Die P H -Zahlen dieser Proben schwanken zwischen 7,2 und 8,1. Der Phosphorsäuregehalt be­trägt im ungünstigsten Fall 3,2 mg, im günstigsten Fall 7,2 mg. Er liegt im Durchschnitt bei ungefähr 4 mg, muß also als zu niedrig bezeichnet werden. Der Kaligehalt, schwankt zwischen 19,7 und 31,4 mg, dürfte also ausreichend sein. Diese Ergebnisse bestätigen, daß die Pflanzen, wenn noch unverwitterte feldspat­haltige Geschiebe im Boden vorhanden sind, ihren Bedarf aus den natürlichen Kalivorräten des Bodens mindestens z. T. decken können, ln allen denjenigen Profilen, in denen eine Podsolierung eingetreten ist, wird selbstverständlich mit dem Phosphorsäure­mangel auch ein Kalimangel Hand in Hand gehen.

Zur Veranschaulichung der physikalischen und chemischen

Zusammensetzung eines 2m-, eines g^-- und einesBodens

werden im folgenden die Ergebnisse der Untersuchungen aus der 1. Auflage dieser Erläuterung noch einmal wiedergegeben.

Blatt Königsberg

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