Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 29, Blatt 60 [Neue Nr. 2957] (1901) Bernstein : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch R. Michael 1899
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18 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

bankförmige Einlagerungen auftretend) in vielfacher Wieder­holung mit einander. Fast regelmässig tritt eine Geröllpackung an der Basis des Oberen Geschiebemergels auf. Das Ganze besitzt eine ausgezeichnete Schichtung; häufig ist dieselbe aber keine durch die ganze Masse gleichmässige, sondern wechselt, abgesehen von den Verschiedenheiten der Korngrösse innerhalb kleiner, meist linsenförmig gestalteter Einheiten, worauf die Erscheinung der sogenannten discordanten Parallel- oder Drift­structur beruht, zu deren Beobachtung sich fast jede Sand­und Grandgrube eignet. Sie ist durch den beständigen Wechsel, dem Wassermenge und Stromgeschwindigkeit der Schmelz­wasser unterworfen waren, zu erklären.

Wenn man die grosse Flächenausdehnung der Unteren Sande berücksichtigt und die Thatsache, dass fast in jeder oberflächlich als Lehm oder Mergel erscheinenden Kuppe ein unterdiluvialer Kern steckt, so gelangt man zur Ueberzeugung, dass diese Sande und Grande im Grossen und Ganzen alle Höhenunterschiede der Oberfläche mitmachen und ihre Ge­staltung im Wesentlichen bedingen, während das Oberdiluvium nur als verhüllende Decke erscheint. Die Mächtigkeit der Unteren Sande beträgt bis 40 Meter.

Die Unteren Mergelsande(dms), auch als Fayence­Mergel oder Schlepp bezeichnet, bilden nur wenig ausgedehnte Partieen in der Gegend von Blankensee und am Strehlebruch, ebenso. die Unteren Thonmergel(d*) an der Blattgrenze östlich des Trepehner-Sees. Die Mergelsande sind staubartig feine, sehr kalkreiche(810 pCt.) Sande, die sich zwischen den Fingern zu einem feinen Mehl verreiben lassen. Sie wechsellagern mit dünnen Thonmergelbänkchen. Zwischen Sand, Mergelsand und Thonmergel ist ein genetischer Unter­schied nicht vorhanden. Alle drei sind von den Schmelzwassern abgelagert worden und rühren jedenfalls zum grössten Theile aus der aufgearbeiteten älteren Grundmoräne her. Je nach der grösseren oder geringeren Stromgeschwindigkeit wurde Kies, Sand, Mergelsand oder Thon abgesetzt.

In mehreren Schluchten schalten sich zwischen Oberen Mergel und Untere Sande Partieen ein, die ‚nachträglich zu