Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 29, Blatt 60 [Neue Nr. 2957] (1901) Bernstein : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch R. Michael 1899
Entstehung
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Bodenbeschaffenheit. 43

Geschiebemergels oft sehr ähnelt, treten auch reine Sandstellen, ja Lehm- und Mergelstellen auf. Letztere sind jedoch so klein, dass ihre Orientirung und Abgrenzung gegen den Sand im Maassstab 1: 25000 unmöglich ist und so mussten solche Flächen, die auf unterdiluvialem Sande Reste einer ehemaligen Bedeckung mit Geschiebemergel zeigten, unterdds zusammengezogen werden. Agronomisch sind diese Flächen in ihren einzelnen Theilen ebenso verschiedenartig, wie die Verwitterungsböden des Ge­schiebemergels, jedoch stets minderwerthiger als dieselben, da bereits die Oberfläche oder doch der Untergrund unter­diluvialer Sand vollständig durchlässig ist und so die Feuchtigkeit, die dem Ackerboden durch Regen mitgetheilt wird, in die Tiefe versinken lässt: Diese Eigenschaft ist es auch, die den reinen Sandboden mit tieferem Sanduntergrund über­haupt als Ackerboden entwerthet: diese Sandböden sind darum auch, da sie stets an Dürre leiden, zum grössten Theil nur als Forst benutzt und meist mit Kiefern bestanden. Nur wo verwitterte Grand- und Mergelsand- und Thonbäukchen, wie z. B. unmittelbar an der Endmoräne der Ackerkrume beigemengt sind und ihr so eine geringe Bindigkeit verschaffen, können die Höhensandböden beackert werden: auch für sie ist eine Mergelung zweckmässig, ebenso die Anwendung von Thomas­mehl und Kainit.

Aus den Mergelsanden entsteht bei der Verwitterung durch Fortführung der Kalktheilchen zunächst ein feinkörniger, fester, thoniger Sand, dürch weitere Entfernung der feineren Bestand­theile dann ein brauner Ackerboden aus feinen, zum Theil etwas humosen Sanden .

In landwirthschaftlicher Hinsicht werthvoller sind auch neben diesen Mergelsandböden die Sandböden, unter denen der Obere Geschiebemergel in geringerer Tiefe angetroffen wird. Solche Flächen, welche denselben in weniger als 2 Meter Tiefe als Untergrund besitzen, sind auf der Karte durch eine schräge

ös+ N weite Schraffur und die Bezeichnung Om kenntlich gemacht.

Das Profil ist oben zunächst lehmiger oder schwach lehmiger, .. E< Sn 11 ns auch theilweise humoser Sand, dann reiner Sand, in'/2--2 Meter