Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 26, Blatt 58 [Neue Nr. 2937] (1901) Perleberg / geognostisch und agronomisch bearb. durch F. Wahnschaffe 1899
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes,

Das Obere Diluyvium.

Zum Oberen Diluvium gehören: Der Obere Geschiebe­mergel, der Obere Diluvialsand und-Grand und der Thalsand.

Der Obere Geschiebemergel(öm) stellt die Grundmoräne der letzten Inlandeisbedeckung des norddeutschen Flachlandes dar. In grösserer Ausdehnung findet er sich zwischen den Ortschaften Rosenhagen, Düpow, Gross-Gotschow, Kleinow, Ponitz und Uenze. In den übrigen Theilen der Diluvialhoch­fläche kommen nur vereinzelte, mehr oder weniger grosse Flächen von Geschiebemergel vor, die inselartig aus dem vom Oberen Sande bedeckten Gebiete heraustreten. In seiner ursprünglichen Ausbildung, als eine ungeschichtete lehmig-kalkig­sandig-grandige Ablagerung, der regellos Geschiebe aller Grössen eingebettet sind, trifft man ihn nur in den mehrfach vorhandenen Lehm- und Mergelgruben. Durch die seit Jahrtausenden statt­findende Einwirkung der mit geringen Mengen von Kohlensäure beladenen atmosphärischen Niederschläge ist der ursprünglich vorhandene kohlensaure Kalk auf 1,52 Meter Tiefe ausgelaugt worden und aus dem Geschiebemergel, der gelblich oder röthlich gelblich gefärbt ist, ist ein bräunlicher, mehr oder weniger sandiger Lehm hervorgegangen. Durch weitere Ausschlämmung desselben durch Regenwasser und Schneeschmelzen entstand daraus als oberflächliche Deckschicht ein lehmiger bis schwach lehmiger Sand, der in der Regel in 0,51 Meter mächtiger Lage den Lehm überlagert. In der Karte ist der Geschiebemergel mit seinen Verwitterungsprodukten, dem Lehm und lehmigen Sande, geognostisch als einheitliche Bildung zusammengefasst worden und nur die agronomischen Eintragungen lassen das für die Landwirthschaft wichtige Bodenprofil erkennen.

Die Mächtigkeit und petrographische Ausbildung des Ge­schiebemergels ist innerhalb der verschiedenen Theile des Blattes keineswegs gleich. In der näheren Umgebung von Perleberg , sowohl östlich als auch westlich des Stepenitzthales, ist der Ge­schiebemergel und der aus ihm hervorgegangene Lehm sehr sandig entwickelt. Sehr viel thonreicher ist letzterer bei der