Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 54 [Neue Nr. 2845] (1906) Himmelpfort / geognostisch und agronomisch bearb. durch L. Schulte ..
Entstehung
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Ill. Bodenbeschaffenheit.

Folgende Hauptbodenarten kommen auf Blatt Himmelpfort vor: Lehm- und lehmiger Boden, Sandboden und Humus­boden.

Der Lehm- und lehmige Boden

ist als die für den Ackerbau wichtigste Bodenart anzusehen. Er gehört auf Blatt Himmelpfort ausschließlich dem Oberen Diluvium an und ist in allen den Flächen entwickelt, welche die Einschreibung öm bezw. öms führen.

Er stellt die Verwitterungsrinde des Oberen Geschiebe­mergels dar. Bei dem recht verwickelten Umwandlungsvorgange, dem der Geschiebemergel unterworfen ist, sind atmosphärische Einwirkungen, die Vegetation, schließlich auch der Mensch beteiligt.

Zunächst findet eine Oxydation statt, indem die KEisen­oxydulverbindungen in KEisenhydroxyd umgewandelt werden. Außerlich ist diese Umwandlung daran erkennbar, daß an Stelle der grauen oder graublauen Farbe, wie sie der Geschiebe­mergel in. unverwittertem Zustande zeigt, eine gelblich- oder rötlich-braune tritt. Außerdem nimmt durch die auflösende Kraft des auf die Oberfläche einwirkenden Wassers der Gehalt des Bodens an kohlensaurem Kalk und kohlensaurer Magnesia bis zum Verschwinden ab; so entsteht der Lehm. Auf diesen wirken wiederum atmosphärische Einflüsse:(Regen, Schmelz­wasser, Wind) und chemische Vorgänge zerstörend ein: der Boden wird oberflächlich gelockert und verliert in mehr oder minder erheblichem Maße seinen Tongehalt, so daß ein lehmiger oder nur schwach lehmiger Sand zurückbleibt.