Bodenbeschaffenheit. 25
In allen Fällen gehört zur Erzielung guter Erträge reichliche Zufuhr von Dungstoffen. Mangelt es an natürlichem Dünger, so ist bei schwerem Boden die Anwendung von Superphosphat, 'bei leichterem von Thomasmehl empfehlenswert; bei diesem ist auch Jauche mit Vorteil anzuwenden. In manchen Fällen lohnt sieh Überfahren mit Torf, dessen nicht unbeträchtlicher Stickstoffgehalt dem Boden zugute kommt, und der zur Lockerung schweren Lehmbodens beiträgt. Von-Bedeutung ist ferner die richtige Auswahl der Frucht; bei der meist großen Verschiedenartigkeit der Verwitterungsrinde des Geschiebemergels ist eine gleichmäßige Bewirtschaftung in großen Flächen selten angebracht, und‘bei Bestellung mit derselben, einen bestimmten Boden beanspruchenden Frucht sind Stellen, die versagen, nicht zu vermeiden.
Auch eine sorgfältig durchgeführte Drainage ist für den Lehmboden von Wichtigkeit, um ein Übermaß von Feuchtigkeit in nasser Jahreszeit zu verhindern und die dem Lehmboden bisweilen eingelagerten wasserführenden sandigen Schichten zu entwässern.
Der Lehmboden eignet sich für fast alle Feldfrüchte, und so sind denn auch die Geschiebemergelflächen stets die fruchtbarsten und am intensivsten von Ackerbau in Anspruch genommenen. Neben Roggen, der Hauptfeldfrucht, liefern hier Gerste, Hafer, Weizen, Erbsen gute Erträge, desgleichen gedeihen Klee und andere Futterarten. In einigen Teilen des Blattes, westlich von Himmelpfort und auf den kleinen in den Forsten zerstreut liegenden Flächen, ist der Lehmboden auch mit Wald bestanden; hier gedeiht namentlich die Buche gut und bildet prächtige Bestände, die sich durch ihren kräftigen Wuchs auszeichnen; auch die Eiche trifft man hier nicht selten an; das Unterholz und Gestrüpp, Farnkräuter und manche anderen Pflanzen sind üppig entwickelt.
‚Für technische Zwecke findet der Lehmboden im Bereiche des Blattes wenig Verwertung. Auch hat die Verwertung von Mergel zu Meliorationszwecken bedeutend abgenommen, und die früher so zahlreichen Mergelgruben verschwinden mehr