Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 53 [Neue Nr. 2844] (1906) Fürstenberg in Mecklenburg / geognostisch und agronomisch bearb. durch L. Schulte 1899 u. 1904
Entstehung
Seite
9
Einzelbild herunterladen

SE N

Uberflächenformen und geologischer Bau des weiteren Gebietes. 9

Verhältnisse. Vor den Endmoränen machen sich die Ein­wirkungen des Schmelzwassers geltend: es wurden Sand- oder Kiesmassen aufgeschüttet, deren Oberflächen ganz ebene oder nur wenig hügelige Formen aufweisen. So trennen die End­ moränen in der Regel das bessere Hinterland von den wirt­schaftlich weniger günstigen Sandflächen.

Die Ermittlung der Endmoränenzüge stieß in unserem Gebiete ‚auf mancherlei Schwierigkeiten. Infolge der Zer­störung einzelner Teile durch die Einwirkung der Schmelz­wassermassen zurückliegender, jüngerer Endmoränen blieb der ­ursprüngliche Zusammenhang innerhalb der Endmoränen , ihre Anordnung zu fortlaufenden Zügen, nicht überall gewahrt,| und es entstanden Lücken, die den ehemaligen. Verlauf der Endmoränenzüge verschleierten und ihre sichere Deutung in} Frage stellten. Außerdem aber wurde durch das Schmelzwasser| eine weitgehende Veränderung des überfluteten Geländes hervor­gerufen; die zurückliegenden Geschiebemergelflächen wurden angegriffen, oberflächlich zerstört und eingeebnet und teilweise durch die auf ihnen neu abgelagerten Sand- oder Kiesmassen verdeckt, so daß die Trennung in ein der Bodenbeschaffenheit= nach verschiedenes Vor- und Hinterland fast ganz verschwand.

Die geologischen und orohydrographischen. Verhältnisse des Gebietes und seiner Umgebung sind einmal bedingt durch die Endmoränenbildungen, die sich im Bereiche der Blätter Thomsdorf, Lychen , Himmelpfort und Fürstenberg vorfinden, sodann durch den in der Nähe, nördlich, nordöstlich und östlich von dem Gebiete sich hinziehenden großen Endmoränen­zug des Baltischen Höhenrückens, der von Schleswig- Holstein bis nach Ostpreußen in einem fast ununterbrochenen Gürtel sich verfolgen läßt und unter dem Namen südbaltische Endmoräne be­bekannt geworden ist. Ein Teilstück dieses Zuges durchquert den östlichen Teil desan Blatt Lychen nach O. anstoßenden Meßtisch­blattes Thomsdorf in annähernd südnördlicher Richtung bis in die Gegend von Feldberg in Mecklenburg , um von da ab in westlicher Richtung fortzusetzen. Mit diesem Teilstücke stehen jene Endmoränenbildungen im Zusammenhange, wie nunmehr gezeigt werden soll.