Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 48 [Neue Nr. 2745] (1906) Lychen / geognostisch und agronomisch bearbeitet durch L. Schulte 1899 und 1903
Entstehung
Seite
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12 Oberflächenformen und geologischer Bau des weiteren Gebietes.

Blattes Lychem und nördlich von Steinförde auf Blatt Fürsten­berg trennen durch Geschiebemergel ausgezeichnetes Hinterland von davorliegender Sandlandschaft; sonst hat das Gelände überall das Gepräge der Heidelandschaft. Durch das jüngeren, zurück­liegenden Eisrandlagen entströmende Schmelzwasser wurde das Vorland überflutet, weite Flächen wurden eingeebnet und mit Sandmassen überschüttet, auch die. älteren Endmoränenzüge vielfach durchbrochen und zerstört. Es-ist anzunehmen, daß das Schmelzwasser in den nördlich von unserem Gebiete ge­legenen Teilen der großen südbaltischen Endmoräne seinen Ursprung nahm..

Die mächtigen Schmelzwassermassen: verursachten nicht |nur gewaltige Seenbildungen, indem. sie zwischen dem Eis­rande und davor liegenden Höhenzügen.aufgestaut wurden, sondern sie hinterließen auch, als der Wasserspiegel beiihrem Abfließen sich senkte, in verschiedenen Höhen Wasserstands­marken und gaben auf diese Weise zu diluvialen Terrassen­bildungen Veranlassung.}

So sind die Ufer der Havel und die Ränder der damit in Verbindung stehenden Seen und Rinnen zwischen Lychen , Fürstenberg und Groß-Mehnow an vielen Stellen von'Steil­gehängen begleitet und weisen in der Höhe von 60 m über dem Meere Terrassenbildungen auf. Diese zum Teil recht deutlich ausgeprägte Terrasse tritt wieder im südöstlichen Teile des Blattes Fürstenberg auf, wo sie die Alluvionen des Polzer-Kanals südlich von Burow und die vom Polzer-Fließ durchströmte Torfniederung umgibt; sie verbreitet sich nach S. und SO. auf dem noch nicht«kartierten Blatte Gransee und dem vorliegenden Blatte Himmelpfort zu einer ausgedehnten Talfläche. Sehr deutlich ist der Absatz zwischen der stark welligen, sehr unregelmäßig begrenzten Hochfläche und dem fast ebenen südwärts sich davon ausdehnenden Gelände zwischen Gramzow und Bredereiche (Blatt Himmelpfort). Wie­weit die Erstreckung dieser Talstufe nach O0. und S. geht, ist bisher noch nicht: festgestellt worden. Aus der Talfläche ragen größere und kleinere Inseln hervor, besonders die größtenteils aus Geschiebemergel bestehenden Hochflächenbei Boltenhof,