Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 48 [Neue Nr. 2745] (1906) Lychen / geognostisch und agronomisch bearbeitet durch L. Schulte 1899 und 1903
Entstehung
Seite
16
Einzelbild herunterladen

16 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

liegen in den Klapperbergen(höchster Punkt nördlich von Rutenberg 103,9 m über dem Meere). Beträchtliche Höhen­zahlen weisen auch die Kuppen östlich und südwestlich von Rutenberg(bis 90,4 m) auf, ferner die Höhen am Nordwest­rande des Wurl-Sees(bis 90,6 m), nördlich von Lychen (bis 98,7 m) und südlich von Lychen (bis 87,7 m). Die höchsten Punkte der westlichen Blatthälfte befinden sich südlich von Comthurei(bis 86,2 m), am Nordufer des Pfarr-Sees bei Wokuhl (bis 84,1 m) und südwestlich von Neu-Thymen(bis$0,6 m).

An dem Aufbau des Bodens der beiden Blätter Lychen und Ahrensberg nehmen allein Bildungen der beiden jüngsten Abschnitte der Erdentwicklung teil, des Diluviums und des Alluviums.

Das Diluvium.

Die diluvialen Ablagerungen des Blattes Lychen mit Ahrensberg gehören sämtlich dem Oberen Diluvium an. Zwar wurden zuweilen andere Bildungen(Sand, Kies) unter dem Geschiebemergel erbohrt oder in Aufschlüssen angetroffen; indessen muß in Betracht gezogen werden, daß das Inlandeis Sand und Kiesmassen vor sich aufschüttete, die bei weiterem Vorrücken des Eises wieder mit Grundmoräne überdeckt wurden, somit derselben Eiszeit angehören, wie diese. Um das Lagerungs­verhältnis dieser Bildungen zum Geschiebemergel auszudrücken, sind sie bei der Darstellung auf der Karte mit der Zusatzzahl 2 zu dem betreffenden geognostischen Zeichen versehen worden.

Man teilt die oberdiluvialen Bildungen ein in solche, die unmittelbar unter dem KEise oder an seinem Rande gebildet oder vor ihm durch die Schmelzwasser abgesetzt wurden, und in solche, die entstanden, nachdem das Eis weiter zurückgewichen war, indem die Schmelzwasser der weit zurückliegenden Gletscher die vorhandenen Ablagerungen teil­weise zerstörten und umlagerten. Erstere nehmen im allge­meinen die hochgelegenen Teile des Landes ein; man faßt sie zusammen als Höhendiluvium; letztere erfüllen niedriger ge­legene Teile und die Ränder der Hochfläche und werden als Taldiluvium bezeichnet.;;